Zwischen den Tälern der Sieg im Norden und der Nister im Süden liegt das Gebhardshainer Land. Es erstreckt sich entlang des Elbbachs, einem gut 22km langen Zufluss der Sieg, der bei bei Weitefeld auf dem Neunkhauser Plateau entspringt und in Wissen mündet. Das Gebhardshainer Land gehört zum Oberen Westerwald. Östlich erhebt sich der Hohe Westerwald und nordwestlich der Sieg-Westerwald.
Das Gebhardshainer Land ist waldreich und bergig – also ein ideales Wanderrevier etwas abseits der großen Wander-Steige. Prägend sind die Elbbachhöhen, die vom Bachlauf auf bis zu 500m ansteigen. Sie bilden einen grünen Kranz, durch den zahlreiche schöne Wanderstrecken mit teilweise schönen Aussichtspunkten führen und einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken sind.
Wirtschaftlich ist das Gebhardshainer Land vor allem durch die Eisenerzgewinnung und den Basaltabbau geprägt. Bereits in der Hallstattzeit etwa 600 v.Chr. sollen im Gebhardshainer Land Erze gefördert worden sein. Seine Blütezeit erlebte der Bergbau aber im frühen 20. Jahrhundert. Erst die Weltwirtschaftskrise 1931 und die damit verbundene Schließung des Bergwerks Bindweide läuten den Niedergang ein. Die Basaltgewinnung spielte sich vor allem am Rosenheimer Lay und dem Käuser Steimel ab. In Kausen wurde noch bis 1987 Basalt abgebaut und noch heute besteht ein Natursteinwerk.
Neben dem Bergbau wurde im Gebhardshainer Land traditionell eine ausgeprägte Mühlenwirtschaft betrieben, was sich auch in der Bezeichnung Haferländchen widerspiegelt. Wichtigste Getreideart war der Hafer, der in den Mühlen zu so genanntem Breimel weiterverarbeitet wurde. Einmal wöchentlich war Breimelstag. Der Müller stellte morgens die Mahlsteine so ein, dass der am Vortag geröstete Hafer nicht gemahlen, sondern nur geschält wurde. Das so entstandene Mahlgut wurde mit einer Fegemühle gereinigt, die Spreu und Korn trennte. In einem zweiten Mahlgang entstand dann aus dem sauberen Hafer feines Breimel. Die Arbeit verrichtete übrigens nicht der Müller, sondern die Bauern selbst. Speziell am Breimelstag galt daher: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Die erste Nennung des Gebietes um Gebhardshain ist für 1220 nachweisbar. Die Ritter von Geverzhagen betrieben zwischen dem heutigen Gebhardshain und Fensdorf eine Burg, die wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden ist. Kirchlich gehörte das Gebhardshainer Land zum Kirchspiel Freusburg, das 1626 nach einem Gerichtsverfahren dem Erzbischof von Trier zugesprochen wurde. Damit bildete das Gebhardshainer Land die so genannte Trierische Insel, die im Norden von der Diözese Paderborn, im Westen von der Diözese Köln und im Süden von der Diözese Limburg eingeschlossen war. Die bereits seit 1646 bestehende Bürgermeisterei Gebhardshain wurde 1968 aus zwölf Orten gebildet und gehört zum Landkreis Altenkirchen im Westerwald.
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