Abtei Maria Laach


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Die Abtei Maria Laach wurde 1093 am Laacher See gegründet und zählt heute zu den touristischen Aushängeschildern der Eifel. Rund zwei Millionen Besucher kommen jedes zur Abtei Maria Laach und lassen sich von der einzigartigen Komposition aus waldreicher, vulkanischer Landschaft und mittelalterlicher Architektur faszinieren.

Die Abteikirche von Maria Laach – das Laacher Münster – gilt als das vollkommenste Bauwerk der deutschen Romanik. Die beiden Turmgruppen im Westen und Osten beherrschen das Gesamtbild der Abteikirche Maria Laach. Sie haben etwas Trutziges und wäre nicht das Langhaus, welches sie verbindet, könnte man sie für zwei sich gegenüberliegende Burgen halten.

Das Westwerk war die sogenannte Fürstenkirche und das Ostwerk die Priesterkirche. Das Langhaus war für die Klostergemeinde. Das Gegenüberstehen unterstreicht den seinerzeit aufkommenden Gegensatz und womöglich auch Konflikt, zwischen weltlichen und päpstlichen Machtansprüchen. Der Zugang zum Abteikirche Maria Laach fand durch das Westwerk statt. Es besteht aus graugelbem Tuff und blauschwarzem Lavagestein und zeichnet sich durch seine klare Gliederung mit Lisenen und Friesen aus.

Bis um 1200 betrat man durch dieses Mauerwerk das Innere. Doch seitdem schreitet man durchs Paradies in die Basilika. Paradies stammt vom griechischen paradeisos und heißt übersetzt Garten oder Halle. Das Paradies bildet eine weitere optische Stufe und lockert die Gesamtheit der Abteikirche Maria Laach auf einladende Weise auf. Für das Paradies wurde französischer Muschelkalk herangeschafft und es gilt in seiner Ausführung als ein Meisterwerk der romanischen Baukunst. Seit 1936 steht hinter einer doppelten Säulenreihe der goldene Löwenbrunnen, den ein Klosterbruder entwarf.

Das Paradies ist ein rechteckiger Wandelgang, dessen Arkaden von Doppelsäulen getragen werden. Je nachdem, wie man durch die Säulen schaut, entstehen immer wieder neue Ansichten und der Blick richtet sich auf immer wieder neue Details. Allein für diese Besichtigung sollte man sich einige Zeit nehmen und Aufmerksamkeit mitbringen. Der Figurenschmuck ist nämlich eine besondere künstlerische Leistung, übrigens aus Weiberner Tuffstein. Die Darstellungen sind recht naturalistisch und fein ausgearbeitet.

Man erkennt die Haarraufer um eine Kapitell-Ecke. Zwei Menschen, die sich streitend in den Haaren liegen, umrahmt von Blattwerk und Fabeltieren. Bei all der schön anzusehenden Baukunst, entgeht einem vielleicht das Laacher Teufelchen. Es sitzt nämlich da, mit einer langen Pergamentrolle und ihm entgeht nichts. Es notiert die Peccata populi, die Sünden des Volkes. Und da gibt es noch so viel mehr zu sehen, durchaus auch witzig, wie die nackten Eva mit der teuflische Schlange, die mit Menschenkopf dargestellt ist, auf dem eine Narrenkappe sitzt.

Auch das Innere der Abteikirche Maria Laach gönnt den Sinnen keine Pause und man kann sich kaum entscheiden, was man zuerst aufnehmen und im Detail betrachten soll. Auffällig ist auf jeden Fall das Hochaltarziborium. Der recht einmalige sechseckige Baldachin mit den sechs schlanken Säulen, die etwas schräg stehen und das steinerne Dach tragen, ist eine Besonderheit. Der Ziborienaltar der Abteikirche Maria Laach entstand im ausgehenden 13. Jahrhundert und ist so recht keinem einzigen Stil zuzuordnen – rund und eckig, sozusagen.

Den Weg, den viele gehen, ist jener hinab in die Krypta. Sie ist der älteste Teil des Baus und eine dreischiffige Hallenkrypta. Unter einer Mosaikplatte in der Mitte ist das Grab des ersten Klosterabts Gilbert, der 1152 verstarb.

Um noch kurz einige Daten zu nennen, man könnte Bücher zur Abteikirche und zur Abtei Maria Laach schreiben: um 1270 entstand das Hochgrab für Pfalzgraf II., um 1500 wurden die Wandfresken der Heiligen Benedikt, Nikolaus und Christopherus angebracht, zwischen 1662 und 1668 fand eine Barockisierung des Kircheninneren statt, 1802, zur Zeit der Säkularisierung, wird leider ein nicht unbeträchtlicher Teil des Inventars verkauft, 1892 fand die Wiederbesiedelung der Abtei statt und die Kirche erhielt ihre neue Innenausstattung.

Die Abtei Maria Laach floriert. Es ist auch eine wirtschaftliche Einheit aus mehreren Betrieben. Da sind ein Buch- und Kunstverlag und -handlung, eine Gärtnerei, Obstbau, Hotel- und Gastronomie, eine Kunstschmiede und Bildhauerei, eine Glockengießerei, betrieben vom Benediktinermönch Bruder Michael, ein Bootsverleih, eine Klosterfischerei und Schreinerei.


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