Abtweg Weissach

Abt Johannes de Neiberg nennt sich der kuriose Namensgeber dieser Wanderroute in Baden-Württemberg. Um wen es sich dabei handelt? Genau das gilt es im Laufe der Strecke von rund zwölf Kilometern herauszufinden und wir werden gleich ebenfalls noch auf ihren Hintergrund eingehen. Für weniger motivierte Ausflügler ist der Pfad gleichsam in kürzeren Varianten vorhanden, die alle vom Deutschen Volkssport Verband DVV verwaltet werden. Dramatische Aufstiege spart allerdings auch diese Version aus.

Trotz der im Süden Deutschlands vorkommenden größeren Höhenzüge kommen wir hier nicht über knapp 500 Höhenmeter hinaus. Gleichwohl kann uns die Landschaft mit ihren Reizen verführen und ein paar kulturhistorische Bauwerke sorgen für Abwechslung. Der Startpunkt ist in Flacht, Nähe Wertstoffhof. Darauf gibt das GPS im Uhrzeigersinn den Kurs vor.

Glaubt man der Sage um den Abt Johannes de Neiberg sollten die Weissacher nicht gut auf die Kirche zu sprechen sein. Denn als „Vorstand“ des Klosters Maulbronn zog er angeblich einst die Einwohner der Stadt über den Tisch, um Teile des Waldes zu erhalten. Dadurch soll er zum Vogelfreien geworden und später von den Bewohnern umgebracht worden sein.

Wir lassen diese blutrünstige Geschichte lieber hinter uns und bewegen uns südwestlich aus dem besiedelten Gebiet – die Ruhe in der Natur gestaltet sich weitaus angenehmer. Wer möchte, darf vorher jedoch noch in der Laurentiuskirche und im Heimatmuseum etwas Geschichte schnuppern.

Das Terrain bietet einen Mix aus Wiesen, Feldern und Waldarealen. Auf einem Schlenker ins Dickicht gelangen wir zu einem Rastplatz, der zum Picknicken einlädt. Ein Erlebnisweg bringt Besuchern zudem die Vegetation spielerisch näher.

Der übrige Abschnitt der Tour ist zwar nicht weit von der Ortschaft entfernt und schweift dennoch über die ausgedehnten Äcker sowie Grünflächen. Schließlich geht es im Norden zurück nach Weissach, wo einige Sehenswürdigkeiten den Ausflug zu Ende bringen.

Neben der Ulrichskirche warten in den Gassen ebenso andere Speiselokale auf Gäste, ehe es heißt, erneut den Ausgangspunkt anzusteuern. Der Strudelbach führt uns lauschig bis dorthin.

Bildnachweis: Von Giftzwerg 88 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons