Alghero wird auf Sardinien auch einfach Klein-Barcelona genannt, denn es ist eine katalanische Stadt auf sardischem Gebiet. Alghero dürfte die schönste Altstadt Sardiniens bieten und die wollen wir uns heute in einer kurzen Runde anschauen.
Wir beginnen die kleine Tour an der Piazza Vincenzo Sulis. Hier steht der Torre di Sulis, ein Wachturm der mittelalterlichen Befestigung, mit bis zu sechs Meter dicken Mauern. Die in den 1970er Jahren hier aufgestellten Kanonen erinnern daran, dass Alghero sich öfters gegen Angriff von Seeseite verteidigen musste.
Wir spazieren nun direkt oberhalb des Meers auf einer Promenade, der Bastioni Marco Polo. Würde man jetzt Zeit und Lust haben, 500km westwärts zu schwimmen, wäre man schon in Barcelona.
Am Ende der Bastioni Marco Polo stoßen wir auf den Hafen Alghero und den Torre di San Erasmo. Der Hafen von Alghero zählt zu den beliebtesten Yachthäfen der Insel. Hier starten auch die Ausflugsboote zur Grotta di Nettuno und an den Abendstunden werden Marktstände aufgebaut.
Über die Piazza Sant‘ Erasmo gehen wir vor zur Banchina Dogana und genießen den Blick auf den Hafen. Dann kreuzen wir rechts die Via Giuseppe Garibaldi und kommen in den Parco Manno und danach in den kleineren Giardino La Lepanto-Cecchini. Durch beide schreiten wir gemütlich und tanken noch einmal Ruhe, bevor wir uns zum Herz der Altstadt von Alghero wenden, der Piazza Civica.
An der Piazza Civica stehen eindrucksvolle Gebäude, u.a. der Palazzo D’Albis aus dem 15. Jahrhundert. Der Palast mit den spitzbogigen Zwillingsfenstern war Sitz des militärischen Gouverneurs. Der Palazzo Lavagna, ebenfalls auf der Piazza Civica, wurde 1866 auf den Grundmauern eines gotisch-katalanischen Gebäudes errichtet.
Nächstes Ziel ist die Cattedrale di Santa Maria. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert. Durch die Via Roma spazieren wir zur Piazza Pasqual Scanu und dann durch die Via Carlo Alberto vorbei an der Chiesa di San Francesco, einem schönen Beispiel gotisch-katalanischer Architektur in Alghero.
Drei Querstraßen weiter steht die Chiesa di San Michele, die Sitz des Jesuitenkollegs ist. Sie hat den Grundriss eines Kreuzes. Die Kuppel der Kirche stammt aus dem Jahr 1950 und ist einer der auffälligsten Blickpunkte der ganzen Stadt: Sie ist mit glasierten, farbigen Dachziegeln gedeckt.
Durch die Via Gilbert Ferret gehen wir noch einmal einen Schlenker zum Palazzo Simon und dem Torre di San Giovanni, bevor es durch die Via Fratelli Kennedy zurück zur Piazza Vincenzo Sulis geht.