Nördlich von Ratingen fließt der Angerbach, der aus Wülfrath kommend über 36km dem Rhein fließt, wo er in Duisburg einmündet. Das Naturschutzgebiet Angertal mit seinen Wiesen, Wäldern und feuchten Auen erstreckt sich von der Auermühle in Ratingen bis an die östliche Gemeindegrenze zu Heiligenhaus.
Im 7. und 8. Jahrhundert war das Angertal Grenzland zwischen Franken und Sachsen. Fränkisch wurde es durch Karl den Großen 805. Seinerzeit wurde das Angerland durch einige Rittersitze gesichert. Davon haben sich bis heute drei erhalten: Haus Anger mit der Angermühle und Burg Gräfgenstein östlich von Ratingen und die Wasserburg Haus zum Haus westlich der Ratinger Kernstadt.
Haus Anger wurde im Jahr 904 erstmalig erwähnt. Erhalten hat sich ein wehrhaft wirkendes Bruchsteingebäude mit zwei Geschossen unter einem hohen Walmdach. Die kleinen Sprossenfenster sind etwas unregelmäßig angeordnet, was auf einige Umbauten schließen lässt. Haus Anger ist ein wenig verborgen hinter einem Zaun und in Privatbesitz. Es liegt zwischen der Angermühle und dem Angerforsthaus, das auch 2013 saniert wurde.
Die Angermühle wurde 1508 erstmals genannt. Die Mühle liegt in der Talaue, in der auch Haus Anger steht. Die einstige Zwangsmühle besteht aus mehreren Gebäuden. Das Bruchsteingebäude geht auf das Mittelalter zurück und das zweigeschossige Fachwerkhaus auf das 18. Jahrhundert. Auf das 19. Jahrhundert ist der Backsteinbau zurückzuführen. Die Angermühle ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.
Wandert man weiter durchs Angerbachtal in westliche Richtung kommt man an der Skulptur vorbei mit dem seltsamen Namen: Mann im Hirschgeweih. Sie steht auf einem Hügel und man kann sie vom Wanderparkplatz Steinkothen aus sehen. Die Skulptur am Kunstweg entstand im Rahmen der EUROGA 2002 plus. In der Nähe liegt Groß- und Klein-Steinkothen, das früher eine Station der Angertalbahn war und heute privat bewohnt wird.
Folgt man dem Angerbach kommt man in den Bereich von Eggerscheidt und zur Burg Gräfgenstein. Sie ist eine Höhenburganlage aus dem 13. Jahrhundert. Teile der 13.800qm großen Anlage mit 16 Zimmern, 450qm Wohnfläche und sieben Gebäuden stehen unter Denkmalschutz. Darunter ist der 1254 errichtete Turm des Ritterguts, der viereinhalb Geschosse hat. Die Burg steht an einem Steilhang über einer Furtstelle. Man sieht einige Ställe und ein Gebäude wurde zu Wohnzwecken genutzt.
Geht man von hier aus weiter mit dem Angerbach und in Richtung Ratingen, kommt man zur schönen Auermühle, deren Existenz im Jahr 1634 liegt. Zeitweilen wurde dort Korn gebrannt und um 1900 brannte es dann komplett. 1905 baute sich der Besitzer an dem Mühlenteich ein neues Haus aus Backstein und machte daraus eine Gaststätte. Die Auermühle ist nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel mit einem schönen Restaurant und einer Außenterrasse.
Im weiteren Verlauf um Eggerscheidt und in Richtung Ratingen Ost umspült der Angerbach das Gelände der Papierfabrik Bagel. Das langgestreckte Gebäude mit einem Schornstein stammt aus dem 19. Jahrhundert. Zu den Produktionszeiten gab es auch noch eine Anschlussstelle an die Angertalbahn. Heute sind auf dem Gelände Räumlichkeiten, die zum Teil von Kunsttreibenden genutzt werden.
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