Attendorner Mulde


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Im Zentrum des Ebbegebirges liegt der Biggesee, einer der größten Stauseen Deutschlands und gleichzeitig eines der am besten touristisch erschlossenen Freizeitgebiete im südlichen Sauerland. Der obere Teil des Biggesees mitsamt der Staumauer und dem Yachthafen gehört zur Hansestadt Attendorn. Sie bildet das Zentrum einer nach ihr benannten Mulde, die durch das Biggetal (westlich) und das Repetal (östlich) gebildet wird und in Nord-Süd-Richtung vom Biggesee bis zur Lenne reicht.

Nach Südosten grenzen Bergkämme die Attendorner Mulde zu den benachbarten Bilsteiner Bergen hin ab. Und auch nach Nordwesten hin ist es hauptsächlich der östliche Ausläufer des Ebbekamms, der den Übergang ins Plettenberger Land markiert, beginnend bei der Rüenhardt (636m) bis zum Heiligenstuhl (584m) nahe Plettenberg.

Rund um Attendorn ist das Gelände weit und offen wie eine flache Wanne ausgebildet. Schon früh erkannten die Menschen, dass es sich auf diesen Flächen mit ihren ertragreicheren Böden und geringeren Niederschlägen besser siedeln lässt als in den engen Tälern, die das Ebbegebirge andernorts auszeichnen. Auch einer der wichtigsten mittelalterlichen Fernwege führte hier entlang, die Heidenstraße. Dieser alte Fernhandelsweg verband Leipzig mit Köln und kreuzte hier in Attendorn eine weitere Handelsroute.

Aufgrund dieser Lage entstand schon in der Zeit Karls des Großen (8. Jahrhundert) eine Urpfarrei, von der aus das bergige Umland missioniert wurde. Seine wirtschaftliche Blüte erlebte Attendorn dann im 13. und 14. Jahrhundert. Als Mitglied der mittelalterlichen Kaufmannshanse entwickelte sich ein reger Tuchhandel, der Attendorner Kaufleute häufig an die Nord- und Ostsee brachte und für solide Einnahmen sorgte. Bereits seit 1255 war Attendorn als einzige Stadt im Sauerland auch Mitglied des Rheinischen Städtebundes, einem sehr frühen Vorläufer kommunaler Kooperation.

Durch den Fortzug evangelischer Unternehmer im Zuge der Reformation, mehrere Pestwellen und den Dreißigjährigen Krieg ging es mit Attendorn bergab. Es sollte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dauern, ehe die Situation sich wieder besserte. Im Jahr 1874 entstand die Biggetalbahn. Durch diese moderne Verkehrsanbindung gewann Attendorn erneut an Bedeutung, dieses Mal nicht als Handels-, sondern als Industriestandort. Bis heute gehört Attendorn zu den industriereichsten Städten des Kreises Olpe.

Doch meist es ist nur ein kurzer Weg die recht flachen Bergflanken hinaus, und man kann durch weitläufige Wälder und idyllische Wiesentäler wandern. Vor allem das Repetal östlich des Biggetals ist hier zu nennen. Mit Biggesee, Attahöhle und Burg Schnellenberg versammeln sich in der Attendorner Mulde auf kleinem Raum gleich mehrere überregional bekannte touristische Ziele.


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