Gut, dass wir bei dieser Wanderung die Ergänzung „rund um Weißenhorn“ haben, denn wenn man sich umfänglich auf die Spuren der Fuggers machen wollte, bräuchte man wohl auch ein Schiff.
Die Fugger sind ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht und seit 1367 in Augsburg ansässig. Webwaren standen am Anfang, dann kamen Edelmetalle, Finanzgeschäfte, Adelsstand und Kirchen- und Reichsposten. Augsburg und Weißenhorn dürfen als einzige Städte den Zusatz „Fuggerstadt“ führen.
Die Runde auf Fuggers Spuren umfasst das Tal der Roth, Grünanlagen, Altstadt und die Wallfahrtskirche Witzighausen, stille Täler und sanfte Höhen, zumeist in offener Landschaft. Im Sommer empfiehlt sich ein früher Wanderstart, sonst könnte es einem zu heiß werden.
Bereits 1507 übertrug Kaiser Maximilian dem Kaufmann Jakob Fugger „von der Lilie“ Weißenhorn und dieser förderte dort die Barchentweberei (Baumwoll-Leinen-Mischgewebe). Man erfreut sich bei einer Rundwanderung durch die Altstadt Weißenhorn der gut erhaltenen Pracht und Herrlichkeit mit mittelalterlichen Bürgerhäusern, teils in Fachwerkbauweise, repräsentativen Wirtshäusern, die erhaltenen Stadttore der allerdings abgetragenen Stadtbefestigung. Echt schmuck! Wir sind bereits am Start beeindruckt vom Schlossplatz mit dem Alten Rathaus am Oberen Tor nebst Museum und der Kirche Mariä Himmelfahrt.
Das Obere Tor ist ein vierseitiger Torturm und davor ist eine Durchfahrt mit Rundtürmen. Alles aus der Zeit von ca. 1470-1492. Zinnen und Staffel zeigt das ehemalige Schloss, das im Kern auch auf das 15. Jahrhundert zurückgeht. Die Kirche Mariä Himmelfahrt mit 70m hohem Turm ist dagegen ein Neubau von 1869.
Wir spazieren durch die Hauptstraße, flankiert von Baudenkmälern, Richtung Heilig-Geist-Kirche. Die einstige Spitalkirche wurde 1470 errichtet und barockisiert. Davor biegen wir bereits links in die Sebastian-Seiler-Straße und kommen am kleinen Historischen Stadttheater vorbei, im Gebäude des Zehntstadels aus dem 16. Jahrhundert.
Dann kommen wir in Grünanlagen an der Ost-Roth, biegen nach rechts in die Westliche Promenade, wandern gen Norden durch die Schilleranlage, zwischen West- und Ost-Roth, gehen die Richard-Wagner-Straße und erst auf Höhe von Hegelhofen öffnet sich die Runde.
Wir halten uns links, im Uhrzeigersinn, wandern vorwiegend durch offene Kulturlandschaft, kreuzen die Leibl, nach Witzighausen geht’s hinauf, auch ein Stück Schiene begleiten wir. Nach ca. 6,5km sind wir im Dorf.
In Witzighausen ist die Wallfahrtskirche Mariä Geburt, deren Bau 1733 begonnen und erst 1860 mit der Kirchturmerhöhung beendet wurde. Der Turmunterbau ist aus der Vorgängerkirche von 1480. Durch das Feldmosaik kreuzen wir die Leibl, kommen an die Roth, gegenüber ist Attenofen, wenn wir rund 12,7km gewandert sind. Mit der Roth geht’s nach Weißenhorn.
Bildnachweis: Von Michael Vogt [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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