Balthasar Neumann war eine große Nummer: er baute u.a. die Würzburger Residenz (UNESCO Welterbe) und Schloss Werneck, war beteiligt am Ausbau von Schloss Augustusburg (ebenfalls Welterbe) und er wirkte auch in Gößweinstein, einem der Ferienzentren in der Fränkischen Schweiz.
In Gößweinstein plante und baute Balthasar Neumann 1730-39 die Basilika Gößweinstein (damals allerdings noch keine Basilika, diesen Ehrentitel erhielt die Wallfahrtskirche Gößweinstein erst 1948 durch Papst Pius XII.). Heute gilt die Basilika Gößweinstein als spirituelle Mitte der Fränkischen Schweiz. Die Wallfahrtskirche ist der größte Dreifaltigkeitswallfahrtsort in Deutschland.
Für den Tagesausflügler wie auch für Pilger lohnt also ein Besuch von Gößweinstein, durch das auch der Oberfränkische Jakobsweg von Hof nach Nürnberg führt. Ideal, um nicht nur die Kirche zu entdecken, sondern auch den Markt Gößweinstein, ist der kurze Balthasar-Neumann-Rundweg, den man am Parkplatz der Gößweinschule in der Viktor-von-Scheffel-Straße beginnen kann.
Von hier läuft man direkt auf die Klosterkirche St. Maria zu, die 1630-31 als Friedhofskapelle für das Kloster Gößweinstein errichtet wurde und heute als Kirche des Klosters dient. Die Patres des Klosters Gößweinstein betreuen die Wallfahrtskirche und die Pfarrei Gößweinstein.
An der Klosterkirche St. Maria halten wir uns links und gehen auf dem Balthasar-Neumann-Rundweg hinauf zum Kreuzberg. Der Kreuzberg ist der Endpunkt des Kreuzwegs der Wallfahrer, von denen ungezählte Tausende schon hier gebetet haben mögen. Aber auch ohne religiösen Background kann man von dem steilen Fels am Hochkreuz einen schönen Blick auf Gößweinstein genießen.
Es geht weiter auf dem Balthasar-Neumann-Rundweg vorbei an der Ölberggrotte zum Gernerfels, einer 16m hohen Felsnadel, die gerne Ziel von Kletterern ist. Aber es führen natürlich auch Stufen zum Gipfel.
Nach dem Abstecher zum Gernerfels leitet der Balthasar-Neumann-Rundweg zur Burg Gößweinstein, die ursprünglich im 11. Jahrhundert errichtet wurde und möglicherweise als Vorbild der Gralsburg in Wagners Parsifal diente. Burg Gößweinstein liegt rund 100m oberhalb des Orts auf einem steil abfallenden Jurafelsen und bietet einen schönen Blick über Gößweinstein und ins Wiesenttal.
Unterhalb der Wagnershöhe – einem schönen Aussichtspavillon auf einer hohen Felskuppe mit tollem Blick in die Fränkische Schweiz, etwa 100m vom Hauptweg entfernt, ein Abstecher lohnt! – geht es Richtung Minigolfplatz und zur Badangerlinde, deren Alter auf rund 800 Jahre geschätzt wird.
Nun geht es über den Spielplatz am Familienbad zum Aussichtspunkt Fischersruh. Weit kann hier der Blick über den Wallfahrtsort Gößweinstein und die das Wiesenttal verbergende Höhen schweifen. Basilika und Burg bilden als Ensemble mit dem Ortskern eine echte Postkartenidylle.
Am Ende des kurzen Rundwegs muss natürlich noch ein Besuch der Wallfahrtskirche stehen. Der monumentale Barockbau der Basilika Gößweinstein ist eingebettet in ein ganzes Ensemble denkmalgeschützter Objekte. Im Innern steht das Ziel der Wallfahrer, das Anfang des 16. Jahrhundert entstandene Gnadenbild.
Das 2008 im ehemaligen Schulhaus aus dem 18. Jahrhundert eingerichtete Wallfahrtsmuseum Gößweinstein informiert über die Geschichte der bedeutendsten Kirche der Fränkischen Schweiz und dem umfangreichen Bestand an lebensgroßen, bekleideten Votivmenschen aus Wachs (über hundert Exemplare).
Bildnachweis: Von Furball62 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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