Zwei Autominuten ruhrabwärts von Olsberg aus gesehen liegt Bigge. Bis 1969 war Bigge selbstständig, dann wurde es mit Olsberg zur Gemeinde Bigge-Olsberg zusammengelegt. Nur sechs Jahre später entstand durch eine erneute kommunale Neuordnung die heutige Stadt Olsberg, zu der Bigge als Ortsteil gehört. Im Norden jenseits der Ruhr ragt markant der Hagen (482m) auf, nach Süden hin erstrecken sich weite offene Flächen an den sanft ansteigenden Berghängen.
Eine wunderschöne Kirche steht im Ortszentrum von Bigge, die katholische Pfarrkirche St. Martin. Dass sie dem heiligen Martin geweiht ist, deutet ihr hohes Alter an: Martinskirchen sind häufig solche, die seit dem 8. Jahrhundert vom Bistum Mainz aus missioniert wurden. Damals existierte die heutige Kirche freilich noch nicht, allenfalls ein Vorgängerbau. Der älteste Teil der Kirche ist heute der Westturm in romanischem Stil aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. 1769-73 entstand ein barocker Saal, von dem noch die drei westlichen Joche erhalten sind, ebenso wie das Südportal. In seinem Aufsatz ist eine Figur des heiligen Martin zu finden, die dem Schmallenberger Leonard Falter zugeschrieben wird.
Im Laufe der Jahre wurde die Martinskirche zu klein für die wachsende Gemeinde, also entstand 1888 ein Anbau in neuromanischem Stil. Bemerkenswert hierbei die großen Fensterrosetten. Zugleich erneuerte man große Teile der Innenausstattung, die ältere barocke Einrichtung entsprach nicht mehr dem Geschmack der Zeit. So manches Stück landete dabei auf dem Osterfeuer oder kam in andere Kirchen. Neben einigen Beichtstühlen blieb auch eine Darstellung der heiligen Barbara erhalten sowie der ungewöhnlich breite Orgelprospekt aus dem Jahr 1783.
In Bigge finden sich noch einige alte Fachwerkhäuser, darunter ein schönes Ensemble in der Mittelstraße. Das älteste dieser Häuser, die Hausnummer 4 mit dem zweifach vorspringenden Giebel, stammt noch aus dem Jahr 1624.
Das auffälligste Gebäude des Ortes neben der Kirche dürfte allerdings Schloss Schellenstein sein, eines der fünf erhaltenen Schlösser auf Olsberger Gebiet. Der ehemalige Adelssitz wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts von den Rittern von Gevelinghausen erbaut und findet Ende des 13. Jahrhunderts erste Erwähnung. Es liegt nahe bei der Ruhr, auf einer Schieferbank, die das Schloss einige Meter über dem Boden des Tals thronen lässt. Diese Lage war im Mittelalter strategisch wertvoll. Anders als Fliehburgen, die man auf möglichst unzugänglichen und damit leicht zu verteidigenden Bergkuppen baute, dienten Befestigungen wie Schellenstein dazu, Flüsse und Verkehrswege zu kontrollieren. Nahe Schloss Schellenstein zwängt sich die Ruhr zwischen Hagen und Losenberg (519m) hindurch, ein natürlicher Engpass, den man beim Bau der Anlage ausnutzte.
Das heutige Hauptgebäude stammt nicht mehr aus dem Mittelalter. Der zweistöckige Bau mit dem markanten Eckturm entstand Anfang des 18. Jahrhunderts, die zwei Seitenflügel fügte man um 1850 hinzu. Mittelalterlich ist allerdings noch das Kellergewölbe. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde 1904 die Josefs-Gesellschaft in Schloss Schellenberg gegründet, eine katholische Einrichtung für körperlich behinderte Menschen. Heute ist das Gebäude in Privatbesitz und teils dauerhaft bewohnt, teils zu Ferienwohnungen ausgebaut. Mehrere hübsche Nebengebäude in Fachwerkbauweise komplettieren das Ensemble.
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