Wer den Namen Birken-Honigsessen hört, denkt automatisch an Honig und essen, womöglich in einem idyllischen Birkenhain. Dabei hat der Ortsname einen ganz anderen Hintergrund: Das Wort stammt vom altdeutschen Hone bzw. Honschaft ab. Die Honschaft war eine mittelalterliche Verwaltungseinheit im Rheinland. Der zweite Namensteil, „sessen“ bedeutet wahrscheinlich Niederlassung oder Landsitz.
Birken-Honigsessen ist umgeben von Bachläufen. Wipperbach und Brölbach im Osten, Lauberbach im Westen und alle münden dann in den ebenfalls östlich verlaufenden Wisser Bach, der unterhalb von Birken-Honigsessen der Sieg zu fließt.
Wichtigste Erwerbsquelle für die Bevölkerung von Birken-Honigsessen war der Bergbau, der sich besonders auf die örtlichen Gruben Eisenhardt und Geyersecke konzentrierte. Grube Eisenhardt wurde 1613 erstmals erwähnt, als 60m tiefer Stollen. Zur Beförderung des Eisenerzes baute man anno 1872 eine 1510m lange Schmalspurbahn nach Wissen. 1873 erwarb der Krupp-Konzern die Grube Eisenhardt; jetzt wurde ein weiterer Schacht mit bis zu 238m Tiefe angelegt, der Neue Eisenhardt. Das Bergwerk brachte anno 1884 über 6t Spateisenstein und 82t Kupfererz hervor. 1894 stellte man die Förderung ein.
Um die stillgelegte Grube in der Gemarkung von Birken ist heute die Denkmalzone Pingenzug Eisenhardt ausgewiesen. Mit Pingen bezeichneten die Bergleute das Aufschürfen; eine Pinge war ein einfaches Bergwerk. Direkt am Bergwerk entstanden ein paar Wohnhäuser, in denen anno 1871 Bergleute mit ihren Angehörigen lebten, und die ebenfalls zur Denkmalzone zählen.
Sehenswert ist die so genannte Zeltdachkirche, die katholische Pfarrkirche Sankt Elisabeth im Ortsteil Birken. Die Kirche geht zurück auf eine Kapelle, die die Freifrau Anna Elisabeth zu Hatzfeldt 1723 stiftete und der heiligen Elisabeth weihen ließ. Um 1930 wurde diese Kapelle nach den Entwürfen des Kölner Diözesanbaumeisters Dominikus Böhm um- und ausgebaut. Die heutige Kirche ist ein Bruchsteinbau mit quadratischem Grundriss. Beim Bau wurden die Längswand der früheren Kapelle und sowie die Apsis von 1884 mit einbezogen. Die Kirche und das ehemalige Pfarrhaus in der Hauptstraße, ein verschiefertes Fachwerkhaus von 1899, stehen unter Denkmalschutz.
Rund um Birken-Honigsessen ist eine ganze Reihe alter Herrschaftshöfe zu finden, die alle auf die Hatzfelder zurückgehen. Dazu gehört beispielsweise das 1524 erstmals erwähnte Oberbirkholz mit Forsthaus und Herrschaftshof sowie Unterbirkholz und Klein-Birkholz mit Privathöfen, die ab 1557 errichtet worden waren. Auf der Anhöhe über dem Hof Widderbach soll einmal eine adlige Burg gestanden haben. Die erste Erwähnung dieses Hofes stammt aus dem Jahre 1365. Erwähnenswert ist auch der Hof Mühlenthal, ein ehemaliger Herrschaftshof mit Mühle von 1362, der zeitweise als Forsthaus diente.
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