Brunnenbachtal


Nördlich der Neuenrader Kernstadt liegt zwischen Kohlberg (514m) und Hörde (477m) das Brunnenbachtal. Der kleine Brunnenbach mündet in die Winterlit, einem der ersten Zuflüsse der noch jungen Hönne, die direkt westlich von Neuenrade entspringt. Die Quelle des Brunnenbachs liegt recht hoch am Kohlberg, und nur einen Steinwurf entfernt steht auch gleich ein beliebtes Ausflugsziel.

Gemeint ist der 14m hohe Quitmannsturm. Lehrer Quitmann wurde 1818 in Altena geboren und war der erste Lehrer in Neuenrade. In der evangelischen Kirche versah er außerdem den Dienst als Organist. Seine Söhne wanderten nach England aus und stifteten ihrem Vater 1893 den Aussichtsturm. Falls sie vorhatten, dem Vater die Aussicht bis nach England zu ermöglichen, hätten sie den Turm wohl deutlich höher bauen müssen. Aber auch so bietet er einen schönen Weitblick ins Lennebergland im Norden und ins Ebbegebirge im Süden. Als Etappenziel auf Wanderungen ist er sehr beliebt. So macht unter anderem der junge Fernwanderweg Sauerland-Höhenflug hier Station.

Der Kohlberg ist übrigens auch bei Wintersportlern beliebt. Ein mit einem Lift ausgestatteter Skihang sowie zwei ausgeschilderte Loipen von unterschiedlicher Länge stehen im Skigebiet Kohlberg zur Verfügung.

Weiter unten im Tal, dem Verlauf des Brunnenbachs folgend, erreicht man Stift Berentrop, ein ehemaliges Prämonstratenserkloster. Es entstand im 13. Jahrhundert und wurde 1220 erstmals erwähnt. Etwa ab dem 17. Jahrhundert verlor es seine Bedeutung als Kloster. Die Gebäude wurden an Gewerbetreibende verpachtet. Um das Jahr 1800 herum betrieb man beispielsweise eine Garnbleicherei auf dem Gelände. Von den ursprünglich vorhandenen Gebäuden ist leider nicht mehr allzu viel übrig. Ein Feuer vernichtete Anfang des 19. Jahrhunderts die meisten von ihnen.

Nahe Gut Berentrop legten Forscher im Jahr 1965 einen alten Rennofen aus dem 13. Jahrhundert frei. Solche Öfen waren die Anfänge der industriellen Eisenverarbeitung im Lennebergland. Und der Rennofen bei Gut Berentrop ist das am besten erhaltene Exemplar in der Region, wenn auch bei weitem nicht das einzige. Hier im Brunnenbachtal nahe des Klosters wurde über ein Dutzend dieser schlichten Lehmöfen entdeckt, die mit Holzkohle betrieben wurden. Der Name Rennofen leitet sich übrigens vom gleichen Wortstamm ab wie rinnen, weil man bei dieser Art der Eisenverhüttung die flüssige Schlacke aus dem Ofen herausrinnen lässt.


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