Hoch oben auf dem Schlossberg (239m) in Altena, dem nördlichen Bergsporn des Klusenbergs (326m), thront Burg Altena. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Höhenburgen in Deutschland, allerdings weiß man nicht mehr ganz genau, wann zum ersten Mal auf diesem Berg eine Burg errichtet wurde. Ein Vorgängerbau wird für den Anfang des 12. Jahrhunderts vermutet. Seither hat sich Burg Altena sehr verändert und eine bewegte Geschichte erlebt.
Burg Altena zählt zu den eindrucksvollsten Burgen im Sauerland. Mehr als 190m lang ist die gesamte Anlage. Zu den ältesten Teilen gehören vermutlich der Bergfried namens Dicker Turm mit seinem Hufeisenförmigen Grundriss und Teile des Kellers im Alten Palas im Westteil der Burg. Weitere Teile wie der Pulverturm als zweiter Bergfried kamen später hinzu. Die Geschichte der Burg ist eng verknüpft mit der Geschichte der Grafen von der Mark. Mehrere Linien der Familie nutzten Burg Altena als Wohnsitz.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts zogen die Herrschaften allerdings andere Wohnsitze vor, und so litt die Substanz der Burg unter zunehmendem Verfall. Brände trugen ihren Teil dazu bei. Ganze Teile der Burg verfielen oder wurden abgetragen, der Dicke Turm erhielt ein Notdach. Ein Versuch, die Burg Anfang des 19. Jahrhunderts in neugotischem Stil wieder aufzubauen, scheiterte an der Finanzierung. Erst im Jahr 1906 ergriff der damalige Landrat Fritz Thomée die Initiative und holte den Aachener Architekten Georg Frentzen für den Wiederaufbau. Schon während der Arbeiten, die von 1907-15 dauerten, war die Burg ein beliebtes Touristenziel, und das Nutzungskonzept der Burg - Gastronomie, Jugendherberge und Museum - erwies sich als erfolgreich.
2006 waren erneut umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig geworden. Ein erklecklicher Teil der Kosten wurde durch Spenden aufgebracht - offenbar hat die Burg viele Freunde und Gönner. Immerhin ist sie ein Besuchermagnet: Jahr für Jahr strömen rund 80.000 Besucher nach Altena, um die Burg zu besichtigen.
Heute dient die Burg unter anderem auch als Veranstaltungsort. Für mittelalterliche Spektakel und Märkte kann man sich kaum eine bessere Kulisse vorstellen. Alle zwei Jahre findet auf dem Burggelände ein Musikfestival unter dem Titel Castle goes Celtic statt. Die Fans von irischem, schottischem und bretonischem Folkrock kommen dabei innerhalb der historischen Mauern voll auf ihre Kosten.
Was nicht jeder weiß: In Altena wurden die Jugendherbergen erfunden. 1909 geriet Richard Schirrmann, seines Zeichens Lehrer aus Altena, mit seinen Schülern während einer Wanderung in ein heftiges Unwetter. Diese Erfahrung ließ in ihm die Idee entstehen: Es müsste für die wandernde Jugend Herbergen geben, wo diese Unterkunft und Schutz finden könnten. Und es dauerte auch nicht lange, bis diese Idee Wirklichkeit wurde. Bereits 1912 eröffnete Schirrmann auf Burg Altena die weltweit erste Jugendherberge.
In Form eines Museums ist diese allererste Jugendherberge heute auch noch zu sehen. Im Weltjugendherbergsmuseum auf Burg Altena kann man erleben, wie diese Einrichtungen anfangs aussahen - kein Vergleich mit modernen Betrieben, die schon fast an Hotelstandards heranreichen. 1934 war die ursprüngliche Jugendherberge um einen Neubau vergrößert worden und bekam 1935 den Titel Weltjugendherberge. Seit 1999 gibt es noch ein zusätzliches Gästehaus, so dass die Herberge heute knapp sechzig Betten anbieten kann. Die allerdings sind begehrt und oft schon lange Zeit im Voraus ausgebucht.
Das älteste regionalgeschichtliche Museum Westfalens befindet sich ebenfalls hier oben auf Burg Altena, das Museum der Grafschaft Mark. Es besteht seit 1875 und informiert rund um die Geschichte und Entwicklung des märkischen Sauerlands. Historische Rüstungen und Waffen gehören ebenso zum Bestand wie sakrale und weltliche Kunst, Möbel und Kunsthandwerk. Bäuerliche Gerätschaften und Werkzeuge aus der Eisenverarbeitung erlauben einen Einblick in die Arbeitswelt früherer Jahrhunderte. Und auch die Themen Geologie und Archäologie der Region kommen nicht zu kurz. Einen Schwerpunkt legt die Sammlung auf das Mittelalter - passend zum Standort auf einer mittelalterlichen Burg.
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