Der Jakobsweg auf Mallorca: Eine Tour zum Pilgern und Wandern


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Die spanische Insel Mallorca gehört seit Langem zu den beliebtesten Destinationen der Deutschen. Über viele Jahre war das Reiseziel vor allem unter Party- und Badeurlaubern beliebt. Mittlerweile verschlägt es auch Wanderer und Pilger immer öfter auf die Insel. Obwohl bei Letzteren vor allem der Jakobsweg auf dem spanischen Festland beliebt ist, lohnt Mallorca mindestens genauso. Wir erklären, wieso und wo der Aufenthalt auf der spanischen Insel im Rahmen eines Pilger-Urlaubs besonders empfehlenswert ist.

Pilgerurlaub in Spanien: Was Mallorca zu bieten hat

Ursprünglich waren Pilgerreisen zur religiösen Selbstfindung gedacht. Heutzutage haben sie sich zu einem Urlaubstrend entwickelt und werden aus unterschiedlichen Gründen unternommen. Ob Reisende beim Pilgern nun ihre Beziehung stärken, eigene Grenzen überschreiten oder dem Alltag davon wandern. Eine der beliebtesten Routen für europäische Pilgerreisen ist der Jakobsweg, an dem zahlreiche Länder einen Anteil haben. Die Gesamtlänge des Wege-Systems ist nicht ganz eindeutig. Die meisten Menschen denken bei dem Begriff allerdings an die rund 800 Kilometer lange Pilgerstrecke im Norden Spaniens, die bis nach Santiago de Compostela führt. Dieser klassische Jakobsweg ist auch als Camino Francés bekannt und beginnt in Saint-Jean-Pied-de-Port. Von dort aus geht es über Roncesvalles und Pamplona in mehr als 30 Etappen auf den Endpunkt zu. Bis auf das Teilstück in den Pyrenäen gilt die Strecke als eher leicht und bietet Wanderern abwechslungsreiche Landschaft. Vier spanische Regionen liegen auf der Route. Neben Rioja und Navarra erleben Pilger Galizien und Nordkastilien. Entlang des Weges warten dabei zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Zu den beliebtesten Abstechern bei Pilgerreisen in Spanien zählen

Der letzte Stichpunkt lässt es schon vermuten: Der spanische Jakobsweg liegt nicht etwa bloß auf dem Festland, sondern umfasst auch die Insel Mallorca. Grundsätzlich können Wanderer die Pilgerreise nach Santiago von vielen verschiedenen Orten aus antreten. Wer auf Mallorca startet oder die Route dort beendet, muss das Mittelmeer überqueren. Von Escorca aus können Wanderer beispielsweise nach Palma pilgern und dort über das Meer nach Denia übersetzen. Wenn die Fähre im Hafen von Valencia anlegt, gibt es einen Stempel in die Pilgerurkunde und somit den Nachweis, den Wegabschnitt absolviert zu haben. Wer möchte, kann Mallorca auch von Barcelona aus erreichen. Pilger sollten ihre Fährfahrt am besten im Voraus planen, was bei Anbietern wie Omio möglich ist.

Wo der mallorquinische Anteil des Jakobswegs verläuft

Der auf Mallorca gelegene Anteil des Jakobswegs ist nur wenige Kilometer lang. Lohnenswert ist der Abschnitt trotzdem. Auf dem heiligen Berg Puig de Randa westlich von Palma erhalten Pilger ihren Pilgerpass. Die Klosteranlagen zwischen den steilen Felswänden wurden im 13. Jahrhundert errichtet und sind ein einzigartig sehenswerter Ort der Besinnlichkeit. Vom zweithöchsten Kloster Santuari de Sant Honorat aus führt die Route über den Ort Llucmajor nach Palma. Die Kathedrale La Seu sollten sich Wanderer dort nicht entgehen lassen. Obwohl es entlang des Weges – anders als auf dem Festland – keine bekannten Pilgerstätten gibt, verteilen sich auf der restlichen Insel zahlreiche Klosteranlagen. Ebenfalls erwähnenswert sind die beeindruckenden Kirchen und Einsiedeleien. Beschilderte Wanderwege führen Wanderer durch die unvergleichliche Insellandschaft zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten.

Diese Wanderung auf Mallorca sollten Jakobsweg-Pilger kennen

Neben dem mallorquinischen Abschnitt des Jakobswegs beginnt eine weitere lohnende Wanderung am Santuari de Sant Honorat. Der Weg führt in nördliche Richtung zur Eremita de la Pau, der Eremita de Sant Miquel und schließlich zum Santuari de Bonany. Anschließend setzt er sich bis Can Picafort fort und passiert dabei Orte wie Petra. Auch Maria de la Salud und Santa Margalida liegen auf der Route. Sehenswert sind hier vor allem die eindrucksvollen Pfarrkirchen. Nach der Ankunft in Can Picafort bietet sich ein Abstecher nach Inca an. Dabei geht es am Santuari de Santa Magdalena vorbei und weiter nach Palma. Wer noch nicht genug hat, kann in westliche Richtung weiterwandern. Hier ist die Tramuntana-Gebirgskette mit dem Monasterio de Lluc angesiedelt. Auch einige andere katholische Heiligtümer warten entlang des Gebirges. Zu den wichtigsten zählen

Ein guter Endpunkt ist auch bei dieser Wanderung Palma. Wie viele Tage Wanderer für die genannten Routen einplanen sollten, hängt von ihrer Fitness und ihren Fähigkeiten ab. Neben der richtigen Ausrüstung ist das A und O gerade bei Wanderungen im Ausland eine möglichst frühzeitige Planung. Lieber setzt man für die Reise mehr Zeit an als zu wenig. Andernfalls bleibt der Spaß beim Wandern im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.

Bildnachweis: Von dronepicr [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderziele erschienen.
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