Wandern inklusive Übernachtungen in der freien Natur stellt ein ganz besonderes Erlebnis dar. Während tagsüber die Umwelt visuell wahrgenommen werden kann, ist es bei Dunkelheit spannend, den Geräuschen der Wildnis zu lauschen und die außergewöhnliche Atmosphäre zu genießen.
Damit die Nacht keine unbequeme Nebensache wird, sondern der Erholung dient, gilt es, eine komfortable Ausrüstung mitzuführen. Auf was es beim Schlafsack ankommt, hier in der Übersicht mit den 8 elementaren Faktoren.
Verfrorene Naturliebhaber sollten beim Kauf auf den sogenannten Komforttemperaturwert achten, der zwischen -10 und 15 °C liegt. Dieser gibt an, für welche Temperaturzone der Schlafsack geeignet ist. Wer gegenüber Temperaturen unempfindlich reagiert, sollte sich die angegebene Grenztemperatur genauer anschauen. In wärmeren Monaten muss der allgemeine Temperaturbereich des Schlafsacks zwischen 5 und 15°C liegen. Wird auch in kühleren Zeiten gewandert, wäre ein 3-Jahreszeiten-Schlafsack ratsam mit einem Temperaturbereich von 0 bis -15°C. Diese Modelle sind sowohl für Sommer und Frühjahr als auch den Herbst konzipiert. 4-Jahreszeiten-Schlafsäcke halten auch den härteren Bedingungen im Winter stand und bringen eine hochwertige Wärmeisolation mit sich.
Welche Füllung ideal ist, hängt von den Witterungsbedingungen und der Jahreszeit ab. Daunen und Kunstfasern sind bei Kälte vorteilhaft, weil diese Füllmaterialien Wärme sehr gut speichern. Bei der Daunenfüllung ist auf das richtige Mischverhältnis zu achten. Oft handelt es sich nicht um 100 Prozent Daunen. Federn werden untergemischt, um dem Schlafsack mehr Stabilität zu verleihen. Allerdings leidet unter dem Federanteil die Isolierfähigkeit. Zu hoch darf der Anteil an Federn deshalb nicht sein. Das Mischverhältnis 90/10 wäre zum Beispiel in Ordnung. Hier sind 10 Prozent Federn und 90 Prozent Daunen enthalten. Mischungen von 80/20 sind etwas schwerer und isolieren weniger, stattdessen sind die Modelle aber robuster gegenüber Feuchtigkeit. Um zu verdeutlichen worin bei Daunen und Kunstfasern die Unterschiede liegen, hier die jeweiligen Vor- und Nachteile:
Neben der Füllung muss die Außenhülle hochwertig sein und zu den Bedingungen passen. In der Regel kann zwischen Nylon, Microfaser oder Polyester gewählt werden. Am komfortabelsten ist Polyester. Wird auf ein minimales Gewicht wert gelegt, wäre Nylon empfehlenswert. Etwas schwerer ist Microfaser. Dieses Material ist wasserabweisend und enorm isolierend, was bei kühleren Außentemperaturen und Kälte wichtig ist.
Bei mehrtägigen Wanderungen ist es entscheidend, möglichst leichtes Gepäck bei sich zu führen. Ansonsten lassen Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden nicht lange auf sich warten. Kann auf einen Schlafsack nicht verzichtet werden, muss dieser leicht sein und ein möglichst geringes Packmaß haben, also im verpackten Zustand minimale Maße aufweisen.
Um einer Unterkühlung vorzubeugen und einen guten Schlaf zu genießen, muss der Schlafsack ausreichend groß sein. Zu groß wäre allerdings auch fatal, weil dabei Energie verloren gehen und die Wärmeisolation leiden würde.
Hinsichtlich der Formen gibt es bei Schlafsäcken drei Varianten, die alle mit Kunstfaser oder Daunen erhältlich sind:
Ein Mumienschlafsack optimal, wenn es richtig kalt ist. Wie der Name vermuten lässt, liegt dieses Modell eng am Körper an. Allerdings muss ausreichend Bewegungsfreiraum gegeben sein, damit die vom Körper abgegebene Wärme zirkulieren kann. Mumienschlafsäcke überzeugen mit geringem Packmaß und kleinem Gewicht.
Der Deckenschlafsack bietet ein Maximum an Platz und ist für Sommer und Frühling prädestiniert. Die rechteckige Form und ein Reißverschluss bis zu den Füßen erlauben es, ihn bei Bedarf vollständig zu öffnen und als Decke einzusetzen. Ein echter Allrounder ist der eiförmige Schlafsack. Im Bereich von Schultern und Knie ist reichlich Platz. An den Füßen und im Kopfbereich ist er enger geschnitten, um eine ideale Temperaturregulierung zu ermöglichen.
Bei Kälte sind Schlafsack-Ausführungen mit Kapuze und Wärmekragen sinnvoll. Das Zubehör verhindert, dass wertvolle Wärme entweicht und schützt den Körper zusätzlich vor Kälte. Die Kapuze sollte sich mit einem Zugband schließen lassen.
Damit Wärme da bleibt, wo sie benötigt wird und nichts am Körper reibt, sollte der Reißverschluss abgedeckt integriert sein. Rechtshänder sind mit einem Modell mit einem Reißverschluss auf der linken Seite gut beraten, so fällt das Öffnen und Schließen leichter. Linkshänder dagegen kommen mit einem rechts platzierten Reißverschluss besser zurecht.
Wer weitere Ratschläge zur Auswahl des passenden Rucksacks benötigt, um alle Schlafutensilien bequem zu transportieren, findet in unserem Beitrag "Die richtige Ausrüstung für den Wanderurlaub" wesentliche Informationen.
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