Satte 24 Kilometer zieht sich diese Rundroute durch die Döberitzer Heide und schafft so ausreichend Zeit, vom Alltag abzuschalten sowie das Naturareal westlich von Berlin kennenzulernen. Ein großer Teil des Tages lässt sich auf jeden Fall mit der Tour füllen, besonders wenn man es auf Gemütlichkeit anlegt und des Öfteren verweilt. Was dagegen nicht auf der Agenda steht, sind anstrengende Aufstiege. Abgesehen von der Länge ist kein Schweißtreiben angesagt.
Also stellen wir das Auto auf dem Parkplatz von Karls Erlebnisdorf ab und folgen der Beschilderung des Pfades mit einem roten Punkt. Die Anreise ist ebenso mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich – die Hauptstadt ist ja glücklicherweise nicht weit entfernt. Wer dem Großstadtgetümmel einmal entfliehen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.
In diesem Sinne darf der Trubel des Erlebnisdorfes auch schnell verlassen werden, in südlicher Richtung auf das Walddickicht zu. Darin bewegen wir uns im Uhrzeigersinn auf der Runde fort, lassen die Reize des Naturschutzgebiets Döberitzer Heide auf uns wirken. Ehedem als Truppenübungsplatz genutzt, findet sich dort heute ein artenreicher Lebensraum.
Während Tierliebhaber die Augen vorrangig nach Przewalski-Pferden, Schafen und Wisenten offenhalten sollten, kommen Freizeit- und Berufsbotaniker ebenfalls auf ihre Kosten. Zwischen den Farnen und anderen Pflanzen verstecken sich nicht zuletzt Lungen-Enzian sowie Sumpf-Knabenkraut. Informative Tafeln geben einen tieferen Einblick in die beheimateten Arten.
Ein eher ungewöhnlicher Stopp in dieser Landschaft stellt da ein Obelisk dar, welcher dem Zerfall anheimgefallen und nicht von Beschmierungen verschont geblieben ist. Wem das nicht gefällt, findet schönere Plätzchen zum Rasten und Plündern des eigenen Proviants. (Der sollte nicht zu knapp gefüllt sein.) Eine Option ist zum Beispiel der Aussichtsturm auf dem Finkenberg, der sich 15 Meter in die Höhe schlängelt. Das Panorama mag genauso ausgekostet werden wie eine Mahlzeit.
Im Anschluss setzt sich der zum großen Teil bewaldete Weg nordwestlich fort, bis zurück zum Ausgangspunkt. Das Baumgeflecht öffnet sich an einigen Stellen und der Blick kann über die Heideflächen schweifen. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es dann etwa in Karls Erlebnishof.
Das 1997 eingerichtete Naturschutzgebiet Döberitzer Heide bildet zusammen mit dem 1996 festgesetzten Naturschutzgebiet Ferbitzer Bruch große Teile der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide. Dabei handelt es sich bei den Gebieten der Döberitzer Heide überwiegend um die höher und trockener gelegenen, während das Ferbitzer Bruch tiefere und feuchtere Gebiete umfasst. Die Naturlandschaft besteht aus einer inneren Wildniskernzone und einer äußeren Naturerlebnis-Ringzone.
Bildnachweis: Von Leonhard Lenz [CC0] via Wikimedia Commons