Die Landpartie führt durch das Gemeindegebiet von Dorf Mecklenburg, die auch Verwaltungssitz des Amtes Dorf Mecklenburg-Bad Kleinen ist. Bad Kleinen ist manch einem bekannt, da es am Nordufer des Schweriner Sees (Außensee) liegt oder da es 1993 am Bahnhof Bad Kleinen während eines GSG-9-Einsatzes zur Verhaftung von RAF-Terroristen einen tödlichen Schusswechsel gegeben hat.
Wir starten an der Gemeindegrenze zwischen Dorf Mecklenburg und Bad Kleinen in einem Feuchtgebiet, nordöstlich des Örtchens Fichtenhusen. Für die Feuchtigkeit sorgt der Wallensteingraben, der hier die Gemeinden abgrenzt. Der Wallensteingraben ist der Abfluss des Schweriner Sees zur Ostsee. Wallensteingraben heißt auch das Landschaftsschutzgebiet. Wir wandern gen Norden, mit Wald- und Gleisbegleitung. Dabei kommen wir zweimal über den Wallensteingraben.
Ziel ist Dorf Mecklenburg und vor der Ortsbebauung machen wir ein Schleifchen um die Stelle der Burg Mecklenburg, die man als Burgwall zu sehen bekommt. Sie war im 10. und 11. Jahrhundert Stammsitz eines elbslawischen Fürstengeschlechts und Namensgeber für den gesamten Landstrich Mecklenburg. Burg Mecklenburg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von Johann I. von Mecklenburg abgerissen, er brauchte das Baumaterial für das Schloss in Wismar. Auf dem Burgberg wurde Landwirtschaft betrieben, ein Friedhof angelegt. An die Burg erinnert ein Stein und der Straßenname Am Burgwall.
Die Straße gehen wir dann ins Dorf Mecklenburg. Dort kommen wir zur Dorfkirche, die ursprünglich dem Stil der Backsteingotik des 14. Jahrhunderts zuzuordnen ist und in den Jahrhunderten drauf Veränderungen erfuhr. Die evangelische Kirche, sollte sie offen sein, ist einen Blick ins Innere wert. Die Ausstattung ist im Stil der Spätrenaissance und entfaltet eine interessante Raumatmosphäre durch die verzierte, teils recht dunkle Kassettendecke und den Altaraufsatz.
Beim Bahnhofsgebäude passieren wir das Gleis, folgen der Bahnhofstraße, biegen in die Kletziner Straße (K37), wandern durch die Flurlandschaft und durch Kletzin. Wenn wir das letzte Haus hinter uns haben, wandern wir noch rund 500m mit dem Straßenverlauf und biegen dann nach rechts in den Wald. Durch den Mischwald im Auf und Ab gelangen wir schließlich zur Bahn mit Haltestelle Moidentin und zum Wallensteingraben. Hier soll einer Geschichte nach, die Müllerin der im Verfall befindlichen Mühle am Wallensteingraben so herzzerreißend gejammert haben, dass man sie heute noch klagen hört.
Bildnachweis: Von O.Mustafin [CC0] via Wikimedia Commons
Das Örtchen Flessenow liegt am Ostufer des Schweriner Sees, dem Außensee, um genau zu sein. Schaut man vom dortigen Ufer, sieht man im See die kleine...