An der Lippe und dem Wesel-Datteln-Kanal liegen das Naturschutzgebiet Lippeaue und von beiden Wasserläufen umschlungen der Hervester Bruch, auf dessen Feuchtwiesen auch Heckrinder und Störche leben. Diese Gebiete wollen wir heute erkunden.
Die Wanderung beginnt in der Altstadt von Dorsten, wo das mittelalterliche Straßennetz für Kenner noch zu sehen ist. Man findet historische Mauerreste in Dorsten, am Markt steht das Alte Rathaus, das im 15. Jahrhundert als Stadtwaage erbaut wurde. Dorsten, einst eine Hansestadt am Unterlauf der Lippe, liegt rund 24km von deren Mündung in den Rhein entfernt.
Wir starten am Bahnhof Dorsten, der u.a. vom Borkener (von Borken nach Essen), von der Emschertalbahn aus Dortmund und vom Dorstener aus Oberhausen bedient wird. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude zwischen den Gleisen stammt aus dem Jahr 1880 und steht in der Nähe des Recklinghäuser Tors, am Platz der Deutschen Einheit. Dorsten hat stark unter Beschuss und Zerstörung des Zweiten Weltkriegs gelitten, so dass vom einstigen Fachwerkkern, kaum etwas erhalten geblieben ist.
Wir machen uns über den Busbahnhof auf zur Altstadt. Links sehen wir das moderne evangelische Gemeindezentrum und gegenüber die Johanneskirche von 1890. In der Nachbarschaft am Südwall ist das Jüdische Museum Westfalen untergebracht, in einem Altbauwohnhaus der Gründerzeit, der um kubische Neubauten ergänzt wurde. Wir gehen über den Südwall zum Alten Stadtgraben, der den Platz aufwertet. Die Recklinghäuser Straße führt zur St. Agatha Kirche, die 1952 an Stelle der zerstörten gotischen Kirche erbaut wurde.
Zum Marktplatz hin steht vor der Kirche das hübsche Alte Rathaus, das im 15. Jahrhundert als Stadtwaage erbaut wurde. Wir wandern durch den inneren Ring, umgeben von der Straße Westgraben und dahinter dem Westwall, in nördliche Richtung.
Durch die Lippestraße geht es zum Lippertor und über die Hochstadebrücke über den Wesel-Datteln-Kanal. Wir sind in inselartiger Lage zwischen dem Kanal und der Lippe. Stationen der Dorstener Geschichte verbreiten Informationen und hier sind die Volkshochschule sowie verschiedene Sportangebote. Blicken wir nach Osten, liegt der ehemalige Zechenhafen zwischen den Wasseradern.
Wir überqueren die Lippe und sind im Bereich von Dorsten-Hervest. Die Uferlagen sind Teile des Naturschutzgebiets Lippeaue. Die Auenlandschaft genießend gehen wir zum Dorf Hervest und zur St. Paulus Kirche, wo wir nach rechts in die Dorfstraße einbiegen und via Buerer Straße die Lippe überqueren. Jetzt sind wir im Hervester Bruch. Das Storchenpaar im Auengebiet wurde auf Werner und Luise getauft.
Wir gehen entlang des Uferbereichs des Weser-Datteln-Kanals, der links von uns fließt. Bei der Wasserschutzpolizei schauen wir uns beim Passieren des Kanals die Große und Kleine Kammer der Schleuse Dorsten an.
Wir kommen durch ein Industriegebiet zur Marler Straße, lassen diese hinter uns und drehen eine Schleife durch die Natur des Barloer Buschs. Über Rapphoffs Mühlenbach und den Schölzbach gehen wir durch die Felder und auf dem Krüskamp nach Feldmark und dort durch die Grünanlagen.
Leckeres Highlight, wer Imbiss mag, ist die alte Tankstelle, heute Curry Station 52, an der Bochumer Straße, die zu einem Stopp einlädt. Spezielles Angebot: Currywurst mit Soßenkompositionen von Sternekoch Björn Freitag, der in Dorsten seinen Goldenen Anker hat – an dem sind wir übrigens schon vorbeigegangen. Das Restaurant ist nahe dem Lippetor und wird in der zweiten Generation von der Familie Freitag geführt, jetzt nicht mehr mit Hausmannskost sondern unter einem Michelin-Stern.
Bildnachweis: Von Ziltoidium [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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