Auf dieser Runde jagen sich die Ereignisse. Neben den Burgen sind sehenswerte Kirchen und einladende Museen an der Strecke. Wir genießen Bachtäler und Anhöhen. Phantasieanregend sind Bezeichnungen unterwegs wie Engels- und Teufelskanzel. Die Tour spannt sich von Baden-Baden über den Battert (568m), führt um Ebersteinburg und durch das Tal des Rotenbächle ins geschichtsträchtige Zentrum der Stadt der Markgrafen von Baden.
Die drei Burgen sind: das Neue Schloss auf dem Florentinerberg, Burg Hohenbaden und die Burg Alt-Eberstein. Wir starten westlich von Baden-Baden auf dem Waldseeplatz am Michelbach und gehen am Westufer des Unteren Waldsees auf dem Mittelweg. Dann geht es durch den Wald in die „Sommerhauptstadt Europas“, wie ein Reiseführer im 19. Jahrhundert Baden-Baden nannte.
Wenn wir auf die Friesenbergstraße stoßen, gehen wir links – die Runde öffnet sich und wir sind im Uhrzeigersinn unterwegs. Unser Kurfeeling an dieser Stelle wird erzeugt durch den Kurgarten nebst Trinkhalle. Die Trinkhalle Baden-Baden wurde 1839-42 gebaut: 16 Korinthische Säulen verteilen sich auf 90m der offenen Wandelhalle mit 14 Fresken darin, die historische Bezüge darstellen. Das klassizistische Kurhaus Baden-Baden mit dem Casino Baden-Baden steht rechts der Trinkhalle.
Wir überqueren die Oos und gehen auf den sonnenverwöhnten Florentinerberg mit dem Neuen Schloss. Vom 15. bis 17. Jahrhundert war das Neue Schloss Sitz der Markgrafen von Baden. Die Grundmauern lassen sich ins 14. Jahrhundert datieren. Man kann das Neue Schloss leider nicht besichtigen, es gehört einer Geschäftsfrau aus Kuwait. Einstige Pläne für ein Luxushotel scheinen festzustecken und einige in der Stadt machen sich Sorgen um weiteren Verfall. Man darf gespannt sein.
Die Göttengasse führt in eine Grünanlage, zum Hungerberg und Kindheitserinnerungsplatz, nahebei ist eine Waldschänke. Das Eberbrunnenwegle geleitet hinauf zum Alten Schloss, dem Schloss Hohenbaden. Die einstige Burg der Markgrafen von Baden entstand um 1100. Nach wie vor imposant erheben sich die Reste der Hangburg und wir haben einen prima Blick auf Baden-Baden, die Rheinebene und bis in die Vogesen.
Über den Aussichtspunkt der Ritterplatte steigen wir zum Battert hinauf, via Oberer Felsenweg, an der Battert-Eiche vorbei sowie an der Battert-Schutzhütte. Der bewaldete Felsenberg Battert mit 568m ist auch bei Kletterern sehr beliebt, die sich an den 15-60m hohen Felsen austoben.
Über den Unteren Felsenweg und den Franzosenweg kommen wir nach Ebersteinburg. Am nördlichen Ortsrand erhebt sich die Burg Alt-Eberstein (um 1100) auf einem Sporn, Sitz der Grafen von Eberstein. Sie war die Vorgängerburg von Schloss Eberstein in Gernsbach-Obertsrot, südöstlich von hier. Alt-Eberstein gelangte in den Besitz der Markgrafen von Baden, stand aber wohl auf der Liste der liebsten Orte nicht so weit oben. Ab dem 16. Jahrhundert lebte dort niemand mehr und man nutzte die Steine zum Bau anderer Wohnplätze.
Die Tour führt uns durch Ebersteinburg und zur Engels- sowie Teufelskanzel, wo sich der Sage nach beide Parteien im Predigen probiert haben. Dann kommen wir an den Rotenbach, der dann Rotenbächle heißt, wenn wir durch sein Tal nach Baden-Baden wandern. Rechterhand ist eine Parkanlage und wir sind auf der Seufzerallee, kommen an der Spitalkirche vorbei, hinter der sich die Caracalla-Therme finden. Die Spitalkirche wurde nach dem Stadtbrand 1689 im 18. Jahrhundert erneut aufgebaut und zeigt sich im Stil der Spätgotik. Benachbart ist die Klosterschule vom Heiligen Grab, heute Gymnasium, nebst Klosterkirche.
Auch rechterhand unserer Tourenbeschreibung liegen der schöne Bau des Friedrichsbads aus dem 19. Jahrhundert und das Alte Dampfbad sowie die Stiftskirche, die im Ursprung eine romanische Basilika und Grablege der Markgrafen ist. Unsere Strecke führt durch die Gernsbacher Straße über den Sonnenplatz und Jesuitenplatz zum Leopoldsplatz. Über die Oos geht es in den Park zwischen Fluss und Lichtentaler Allee.
An der laden Museen ein: Museum für Kunst und Technik, die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, das zeitgenössische Kunst zeigende Museum Frieder Burda (Kunstsammler und Ehrenbürger von Baden-Baden, Sohn von Verleger Franz Burda), das Stadtmuseum im Alleehaus. Es zeigt die Entwicklung der Stadt, beginnend bei den Römern, reichend über die Badekultur bis hin zum Kurort und die Gegenwart. Über die Wege Lindenstaffeln und Kronprinzenstaffeln zum Beispiel, gelangen wir in den Beutigweg und zurück an den Unterer Waldsee sowie zum Waldseeplatz.
Bildnachweis: Von Harke [GFDL] via Wikimedia Commons
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