Droste-Landschaft Lyrikweg

Was der sogenannte Lyrikweg bei Münster mit der Poesie zu tun hat? Das finden Wanderer – oder besser gesagt Wandler, denn anstrengend kommt er nicht daher – besser selbst heraus. Die umliegende Landschaft kann auf jeden Fall zu malerischen Gedanken anregen, welche mit den Augen über die Weiten schweifen. Auch der Verlauf der Route mutet originell an, wie er sich umherwindet. Insgesamt erreicht sie eine Länge von etwa 13 Kilometern.

Das eigentliche Vorbild für die Runde ist die Schriftstellerin und Komponistin Annette von Droste-Hülshoff. Sie war eine der wichtigsten Schriftstellerinnen und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Wer ihr Werk kennenlernen möchte, wird auf dem Lyrikweg mit mehreren Passagen daraus belohnt. Darüber hinaus bieten Infotafeln einen tieferen Einblick in die Region.

Der Startpunkt, das Haus Rüschhaus, ein Landsitz im Münsteraner Stadtteil Nienberge, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto erreichbar. In Haus Rüschhaus lebte Droste-Hülshoff von 1838 bis 1846. Dort angekommen, gilt es entweder dem GPS-Track oder der Beschilderung zu folgen, bestehend aus zwei Dreiecken, die ein Quadrat bilden. Proviant ist empfehlenswert, um eine Rast im Freien zu genießen.

Also machen wir uns mit Verpflegung ausgerüstet auf den Weg über die ausgedehnten Ebenen. Zu allen Seiten scheinen sich Felder und Wiesen zu erstrecken, derweil Waldflächen erst mal nur wenig zur Geltung kommen. Bald erhebt sich das geziegelte Haus Vögeding vor uns und sorgt für einen charmanten Anblick inmitten der natürlichen Umgebung. Im Anschluss schlängeln sich kreuzende Wasserläufe mit uns voran durchs Terrain. Vor allem die Aa gibt die Richtung vor.

Dann zieht die Burg Hülshoff den Blick auf sich und lockt mit ihrer märchenhaften Erscheinung, umgeben von Wasser. Ihre Wurzeln liegen in einer Festung aus dem Mittelalter, während heute Kunstausstellungen darin stattfinden. Die Protagonistin dieser Tour ist in dem Prachtbau geboren und aufgewachsen.

Auf den verbleibenden Kilometern passieren wir unter anderem noch ein Denkmal, das ihr gewidmet ist. Ansonsten heißt es schlicht noch einmal, das Ambiente auszukosten, nach Belieben zu verweilen und möglicherweise ein Picknick anzurichten. So darf der Tag gemütlich ausklingen.

Bildnachweis: Von Günter Seggebäing [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons