Es heißt zwar Dudeldorf, aber es fühlt sich eher nach Dudelstadt an, denn man betritt den Ort im Bitburger Gutland durch mächtige repräsentative Stadttore. Der Ortskern von Dudeldorf wurde einst durch eine beeindruckende, zum Teil 5m hohe Stadtmauer bewehrt. Dudeldorf war im Mittelalter auch tatsächlich eine Stadt. Die Stadtrechte wurden 1345 verliehen, denn Dudeldorf lag an einem historisch gesehen strategisch wichtigem Punkt zwischen den Machtgebieten von Trier und Luxemburg. Erst als Dudeldorf 1856 Preußen zugeordnet wurde, wurde es Landgemeinde.
An der Nordwestecke der früheren Stadtbefestigung steht Burg Dudeldorf, deren Wurzeln im 12. Jahrhundert liegen. Die heutigen Gebäude sind allerdings deutlich jünger und entstanden um 18. Jahrhundert. Das zweiflüglige Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1735. Der dreigeschossige Turm entstammt einer älteren Burganlage. Ein Teil des Herrenhauses ist mittlerweile ein kultureller Treffpunkt.
Das viergeschossige Obertor wurde wie auch das Untertor im 14. Jahrhundert gebaut. Das Obertor mit den Schießscharten gehört heute zum südlich angrenzenden Wohnhaus. Betritt man nun das Örtchen mit dem Mittelalterflair, stößt man auf das Breitgiebelhaus aus dem Jahr 1723. Es steht am Marktplatz und man darf sich nicht wundern, dass es in Dudeldorf einige repräsentative Wohnhäuser gibt. Einst brachten die Gewerke Wollweberei, Färberei und Gerberei einigen Wohlstand.
Geht man nun am Marktbrunnen (1859) mit einer Putte in Neurenaissanceformen vorbei, kommt man zum Treppengiebelhaus, das um 1700 gebaut wurde. Bleibt man auf der Hauptstraße, ist man einmal durch und sieht das Untertor.
Biegt man davor nach links ab, in die Herrengasse, steht man vor dem Alten Pfarrhaus aus dem Jahr 1759. Wo eine Pfarre ist, ist natürlich auch eine Kirche und nicht unüblich, ein Wirtshaus. Auf dem Weg zur Kirche liegt das Alte Brauhaus, das als Eckbau mit Mansarddach um 1700 entstanden ist. Die Brauerei aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Hotel.
Nun zur Kirche. Die Pfarrkirche St. Maria Königin stammt aus dem Jahr 1909. Sie wurde im neugotischen Stil geschaffen und im Inneren hat sie eine sehenswerte Ausmalung. Älter ist die schöne Skulptur aus dem 14. Jahrhundert, die Johannes den Täufer mit Lamm und Buch zeigt.
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