Zwischen Aachen und Köln, zwischen Braunkohle, Dom und Verkehrsstrom, irgendwie zwischen Spannungsfeldern, liegt ganz interessant unsere heutige Runde durch Naturschutz, Historie und Autobahnkreuz der A4/A61. Vier Naturschutzgebiete lernen wir kennen, entweder mittendurch oder am Rand. Start ist im Naturschutzgebiet Parrig. Der Parkplatz liegt östlich der A61. Von Kerpen Mödrath sind wir zum Schloss Loersfeld gefahren, haben es linkerhand liegenlassen, sind auf der Straße Zum Parrig über die A61 gefahren und gleich anschließend rechts zum Parkplatz eingebogen.
Im Naturschutzgebiet Parrig ist der Wald auf rund 192ha entlang der Erft geschützt. Ziel ist der Erhalt der Artenvielfalt und Gesellschaften, die sich in den Weich- und Hartholzauen befindet. Erlen und Eschen, Ulmen und Eichen. Typisch sind hier auch die Krautschichten, beispielsweise mit Buschwindröschen und Goldstern, ebenso wie Hahnenfußgewächse. Hauptsächlich kommen wir auf dem letzten Stück Rückweg hier durch.
Jetzt geht’s erstmal per Brücke über die A61 und am Schloss Loersfeld vorbei. Es ist seit über 200 Jahren im Besitz der Freiherren von Fürstenfeld. Die Besitzung ist bereits im 13. Jahrhundert urkundlich. Im 15. Jahrhundert wurde ein Schloss gebaut, 1840 erfolgte ein Umbau. Aus dieser Zeit ist noch einiges erhalten, Türen, Parkett, Stuck, englischer Landschaftsgarten. Wie auch das umliegende Gebiet litt das Anwesen unter der Grundwasserabsenkung, ausgelöst durch den Tagebau. Man findet hier ein Restaurant und kann Appartements mieten.
Auf dem Weg nach Mödrath streifen wir das Naturschutzgebiet Bürgewald Dickbusch und Lörsfelder Busch. Im Kerpener Stadtteil kommen wir über den Neffelbach und zur St. Quirinus Kirche mit nebenstehendem Glockenturm. Genau genommen sind wir in Neu-Mödrath. Durch den Tagebau Frechen wurde Alt-Mödrath verlegt. Aber auch der Tagebau Frechen ist hier Geschichte. Auf dem Marienfeld darfs wieder grünen.
Wir haben die A61 nochmals zu passieren und kommen ins alte Mödrath und zum Kerpener Bruch (206ha). Wir kommen über Füllesgraben und Kleine Erft, dann über die Erft und Felder, ein Stückchen mit der L163 und über den Randkanal.
Im Wald ist das Haus Mödrath mit Räumen für Kunst, auch Burg Mödrath genannt. Wir gehen da jetzt nicht hin, sondern ins NSG Boisdorfer See und Fürstenberggraben. In der Nähe ist der Papsthügel auf dem Marienfeld, Abstecher wäre möglich. Unsere Wanderroute führt zum Tagebaurest Boisdorfer See. Wo jetzt Wasser ist, war Boisdorf. Die Kleine Erft speist den See, der auch als Hochwasserrückhaltebecken fungiert. Wir wandern am Ufer längs und kommen zum Gedenkkreuz Boisdorf. Wald zur einen, Felder zur anderen Seite geht’s nach Götzenkirchen, südlich durch Bebauung und atmen schließlich wieder Wald, Auen und Erft im NSG Parrig.
Bildnachweis: Von Lennox100 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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