Für Wanderfreunde ist Dänemark seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Malerische Landschaften laden dazu ein, das Land auf eigene Faust zu entdecken. Der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Nationalpark Thy gewährt besonders ausgedehnte und lohnende Wanderrouten. Neben interessanten Strecken mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten können Wanderer hier auch ein Stück der Geschichte entdecken. Urlauber haben hier die Chance, zu erfahren, was dieses Land zu einem so beliebten Reiseziel macht.
Der Nationalpark Thy erstreckt sich über die dänische Region Nordjylland und die Insel Vendsyssel-Thy und gilt als der älteste Nationalpark des Landes. 2007 wurde das Gebiet unter Naturschutz gestellt und im darauffolgenden Jahr offiziell als Nationalpark für Besucher geöffnet. Auf 24.340 Hektar kommen Wanderer voll auf ihre Kosten, da das Gebiet äußerst vielseitig ist. Zusätzlich zur fast unberührten Natur finden sich hier ebenfalls zahlreiche Sehenswürdigkeiten mit geschichtsträchtigem Hintergrund.
Über weite Flächen ist der Nationalpark Thy von Dünenwäldern, Dünenheiden und langen Küstenabschnitten geprägt. Hier schlägt das Meer in seiner ursprünglichen Gewalt gegen die Felsen und präsentiert ein beeindruckendes Naturschauspiel. Vor allem im westlichen Teil des Nationalparks zeugen noch deutliche Spuren von den Sandverwehungen, die hier jahrhundertelang vorherrschten. Um die Sandflucht und das Näherrücken des Meeres zu verhindern, wurden die gewaltigen Wälder angepflanzt, die heute eine lebendige Geschichte vom Kampf des Menschen gegen die Gewalt der Natur erzählen. Wer möglichst viele der Sehenswürdigkeiten und Naturpanoramen des Nationalparks erleben möchte, sollte einen mehrtägigen Aufenthalt einplanen und am Abend in einem typisch skandinavischen Holzhaus einkehren.
Zahlreiche Ferienhäuser in der Urlaubsregion Thy finden Besucher zum Beispiel unter www.dansk.de/thy.
Ein besonderer Höhepunkt auf der Wanderung durch den Thy ist das kulinarische Angebot, das Besucher hier nach Herzenslust kosten dürfen. Je nach Jahreszeit locken die Waldgebiete mit verschiedenen Beeren und Pilzen auf, die hübsch anzusehen und zum Verzehr geeignet sind. Obwohl das gesamte Gebiet unter Naturschutz steht, ist es Wanderern erlaubt, sich für den eigenen Bedarf in der Speisekammer der Natur zu bedienen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn längst nicht alle der hübsch anzusehenden Früchte der Natur sind essbar. Einige Beeren- und Pilzsorten sind giftig und können bereits bei geringem Verzehr ein gesundheitliches Risiko darstellen, vor allem für Kinder.
Wanderer sollten deshalb nur dort zugreifen, wo sie ein Gewächs genau kennen und einschätzen können, ob es sich um eine essbare und magenverträgliche Variante handelt. Praktische Helfer bei der Bestimmung von Beeren und Pilzen sind verschiedene Apps für das Smartphone. Doch trotz der innovativen Technologie sollten sich Sammler ein solides Basiswissen aneignen, da die Programme keine hundertprozentige Gewährleistung garantieren können.
In vielen guten Wanderführern sind die wichtigsten lokalen Beeren, Früchte und Pilze aufgeführt. Wer seine Wanderwege gerne auch kulinarisch erkundet, sollte deshalb darauf achten, dass in der Wanderausrüstung ein ausführlicher Ratgeber zur einheimischen Pflanzenwelt nicht fehlt. Lässt sich ein Leckerbissen nicht eindeutig bestimmen, ist es besser, die Finger davonzulassen oder ihn in einem gut verschlossenen Behälter mit nach Hause zu nehmen. So können Sammler in Ruhe recherchieren oder einen Experten zurate ziehen, um herauszufinden, ob es essbar ist.
Eine wunderschöne und ursprüngliche Natur ist längst nicht alles, was der Nationalpark Thy für Wanderer zu bieten hat. Die Wanderwege der Region sind von Sehenswürdigkeiten gesäumt. Einige der beliebtesten Anlaufpunkte im Nationalpark sind:
Die romantische Kirche ist eine echte Sehenswürdigkeit mit historischem Flair. In ihrem Inneren können Besucher Kalkmalereien aus der Zeit um 1100 bis 1500 bewundern. Ursprünglich war die Kirche von üppigen Ackerflächen umgeben. Mit der anhaltenden Sandflucht waren die meisten Bauern allerdings gezwungen, ihre Höfe und die sie umgebenden Ackerflächen weiter in das Landesinnere zu verlegen, um sie vor dem Meer zu schützen. Die Kirche ist noch immer ein wahrer Besuchermagnet und sollte auf dem Wanderweg durch den Nationalpark durchaus eingeplant werden.
Das in Hanstholm angesiedelte Wildreservat ist reich an natürlichen Seenlandschaften. Hier haben zahlreiche Wildvogelarten eine ideale Heimat gefunden und brüten hier jedes Jahr. Rund um die Seen erstrecken sich von Heidekraut bewachsene Dünen. Sie gewähren den Brutvögeln ausreichenden Schutz. So können Besucher des Wildreservats hier mit etwas Glück über 30 verschiedene Vogelarten bewundern.
Heute ist der Nationalpark Thy ein internationales Vogelschutzgebiet. Die Nist- und Brutplätze stehen unter dem Schutz der Ramsar-Konvention. Auch die europäische Vogelschutzrichtlinie findet hier Anwendung sowie die Fauna-Flora-Richtlinie der EU.
Im Norden der üppigen Dünenwälder von Thy liegt Thagards Plantage. Besucher können hier Überreste des ersten Dünenläuferhauses bewundern. Es stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und lässt Rückschlüsse darauf zu, wie die Dünenläufer in dieser Zeit lebten und arbeiteten.
Es gibt zahlreiche Optionen, den Nationalpark Thy zu erkunden. Ob zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad oder Mountainbike, die Region bietet für jeden Geschmack etwas. Besonders bekannt sind die vier großen Wanderwege durch den Nationalpark:
Bildnachweis: Von Slaunger [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons