Ein absolutes Wanderhighlight und Naturereignis auf Kreta ist der Gang durch die Imbros-Schlucht (Φαράγγι Ίμπρου). Wir machen das heute und wandern auf gleicher Strecke erst von Nord nach Süd abwärts und zurück von Süd nach Nord aufwärts. Die Imbros-Schlucht liegt an der Südküste und im Westen Griechenlands größter Insel Kreta. Die Imbros Schlucht ist nach der etwas westlich befindlichen Samaria Schlucht eine der meistbesuchten Schluchten der Insel.
Der Schluchtenwanderweg beginnt für uns im Dorf Imbros südlich der fruchtbaren Askyfou-Ebene hinunter bis nach Komitades. Dort warten zur Touristenzeit geschäftstüchtige Fahrer auf mögliche Wanderer, die den Weg nicht aufwärts durch die Schlucht erkunden wollen, um sie gegen einige Euros zurück nach Imbros zu kutschieren, auch auf Pickup-Ladeflächen. Es kostet einen kleinen Eintritt, durch die Schlucht zu wandern.
Vorweg: Im Frühling ist eine schöne Zeit, die Imbros-Schlucht zu erkunden, aber da ist dann auch eher viel Betrieb. Es fließt kein Bach durch die Schlucht und festes Schuhwerk ist zu empfehlen. Rund 550m Höhenunterschied werden gemeistert, der Weg ist auch für Kinder machbar. Geschichtsträchtig ist die Schlucht zudem, denn durch sie versuchten viele alliierte Soldaten im Zweiten Weltkrieg vor den Deutschen zu flüchten, um von der Südküste aus nach Ägypten zu entkommen. Die rund 2 Stunden abwärts durch die Schlucht beginnen mit einem etwas breiteren Weg, der schmaler wird. Man wandert übers Gestein, die Felswände bauen sich auf. Es wird auch sehr eng, ein weiteres schönes Felsgebilde ist das Tor. Wenn wir das gesehen haben, sind wir auch schon fast am Endpunkt Hinwegs.
Unterwegs durch die unterschiedlichen Höhen und vom Inselinneren in Richtung Küste haben wir die Unterschiedliche Flora betrachtet, was wir auf dem Weg zurück nochmal genauer tun können. Im trockeneren südlichen Teil ist es karger und als Baum ist die kretische Zypresse am ehesten präsent. Mit dem Aufsteigen mischen sich auch Eichen und Platanen sowie Nadelhölzer ein. Bei den Sträuchern ist auch Thymian oder die Dornige Königskerze zu finden, die es nur auf Kreta gibt.
Bildnachweis: Von Olaf Tausch [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons