Enger ist eine Stadt in Ostwestfalen, rund 20.000 Einwohner, beschaulich und mit langer Geschichte. Man trägt den Beinamen Widukindstadt, weil hier der legendäre Widukind, Herzog der Sachsen (8. Jahrhundert) begraben sein soll.
Landschaftlich sind wir hier im Ravensberger Land, ein Landstrich, der zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge liegt. Wir wollen uns heute das Enger Bruch anschauen. Das Niederungsgebiet und seine Grünflächen werden häufig großflächig überflutet. Die Grünlandbereiche bieten zahlreichen Wiesen- und Watvögeln, Amphibien, Libellen und Schmetterlingen einen wertvollen Lebensraum. Das Enger Bruch hat für die Vogelwelt des Ravensberger Landes eine herausragende Bedeutung.
Wir starten in der Ringstraße, folgen dieser ein kurzes Stück nach Süden und biegen dann rechts in den Bruchweg ab. Vorbei am Gelände des Schützenplatzes spazieren wir durch die Kranichwiese. Eigentlich ist die ein wichtiger Brutplatz für Kiebitze, aber seitdem vor einiger Zeit mal drei Kraniche hier Rast machten, hat man die Wiese einfach nach diesen Gästen benannt.
Jetzt sind wir mitten drin im Enger Bruch und machen einen kurzen Abstecher zum Beobachtungsturm Enger Bruch. Hier kann man gut die örtliche Fauna beobachten, z.B. Teichrohrsänger, Rohrammer und Wasserralle (die sieht man kaum, wenn aber glaubt, ein quiekendes Schwein zu hören, dann war es bestimmt der Ruf der Wasserralle). Ab und an zieht auch eine Rohrweihe im dichten Schilf geschützt ihre Jungen auf.
Wir verlassen jetzt das Enger Bruch, kreuzen die Wertherstraße und kommen in ein kleines Bachtal und weiter zum Baringhof. Der ist wie der später an der Route liegende Ringsthof ein sogenannter Sattelmeyerhof. Die Sattelmeyer waren der Sage nach treue Vasallen des Sachsenkönigs Widukind. Wahrscheinlich sind diese Art Höfe aber um 700 für die ehemaligen sächsischen Siedlungsführer gegründet worden. Die Sattelmeyerhöfe sind immer Einzelhofsiedlungen außerhalb der Dorfkerne. Bis heute sind die Sattelmeyerhöfe eindrucksvolle einzeln in der Landschaft liegende Güter mit großen zusammenhängenden Ländereien, vor allem Ackerflächen und Wald.
Wir streifen Pödinghausen und kommen dann auf den Hilikensiekweg. Hier passieren wir einige Fischteiche und sind bald zurück an unserem Startpunkt in Enger.
Bildnachweis: Von Hiddenhauser [CC0] via Wikimedia Commons
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