Ehrenhof (Düsseldorf)


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Wer Düsseldorf besucht, braucht, um das Flair dieser vielfältigen Stadt ganz einzuatmen, allein für den Ehrenhof einen ganzen Tag – je nachdem, wie intensiv er wahrnimmt und wie viel bild- und tongewaltige Eindrücke er verarbeiten kann. Hier lebt die Kunst und pulsiert nahe dem Rheinufer und entlang der Straße Joseph-Beuys-Ufer.

Apropos Beuys: Joseph Beuys, 1921 in Krefeld geboren und 1986 in Düsseldorf verstorben, war ein Aktionskünstler, Bildhauer und Zeichner und er hatte eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf. Er gilt als einer der bekanntesten und wichtigsten deutschen Künstler und wird gerne als „Gegenspieler“ Andy Warhols interpretiert.

Mit Beuys verbunden ist ein weiterer Düsseldorfer namens Jörg Immendorff (1945-2007), der als einer der Schüler Beuys und Nachfolger als Lehrender an der Kunstakademie mit Kunst und Aktionen zu provozieren wusste. Er folgte dem Ziehvater und galt als „enfant terrible“ der Kunstszene. „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Das ist am Ehrenhof mit dem Museum Kunstpalast, dem NRW Forum und der Tonhalle zumindest keine Frage. Das muss alles genauso hier hin – und immer im Wandel mit neuen Ausstellungen und Aktionen.

Der Ehrenhof ist ein expressionistisches Gebäudeensemble aus den 1920er Jahren, eben jener Zeit der wachsenden Wirtschaftskraft und der Zeit der Messe GeSoLei. Die „Große Ausstellung für Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen“, für die auch der Henkel-Turm gebaut wurde, war mit 7,5 Mio. Besuchern die größte Messe der Weimarer Republik und fand 1926 statt. Weitere Messen folgten, auch die Große Kunstausstellung Düsseldorf.

Das Museum Kunstpalast bildet die nördliche Einfassung des Ehrenhofs. Neben der Gemäldesammlung mit drei Abteilungen (Alte Meister, Malerei des 19. Jahrhunderts mit Fokus auf der Düsseldorfer Malerschule und Moderne Malerei) gibt es den Robert-Schumann-Saal für Musik- und Theateraufführungen, das Glasmuseum Hentrich und das Graphische Kabinett. Es gibt einen Studiensaal, eine Kunstbibliothek, ein Restaurierungszentrum und Verwaltungsräume.

Nach Süden schließt sich das NRW-Forum an. Es hat seine Schwerpunkte in den zeitgenössischen Künsten der Fotografie, des Designs, der Architektur und auch der medialen Künste in der Kreativwirtschaft. Nach der GeSoLei war hier das Reichsmuseum für Gesellschafts- und Wirtschaftskunde, es folgte das Landesmuseum Volk und Wirtschaft, das als Technikmuseum unterirdisch auch einen Steinkohlebergbau zeigte. NRW-Forum ist es seit 1998 und fokussiert die heutige Kunst sowie deren Verschmelzung mit Design, Werbung und Mode beispielsweise.

Verfolgt man die monumentale Achse des Ehrenhofs weiter, stößt man auf die Tonhalle. Sie entstand unter dem Namen Rheinhalle ebenfalls im Zuge der GeSoLei. Die Tonhalle ist seit 1979 ein Konzerthaus und kaum zu verwechseln, rund, hoch mit einer großen Kuppel bedacht. Das Foyer, auch als Grünes Gewölbe bezeichnet, ist ein wunderbares Beispiel des Expressionismus in der Architektur. Zur Bauzeit war die Tonhalle so konzipiert, dass sie ein Planetarium aufnehmen konnte. Der große Konzertsaal liegt unter der Kuppel mit ihren 21 Hohlspiegeln – muss man gesehen haben! Rund 300 Konzerte und Veranstaltungen locken jährlich etwa 300.000 Besucher in dieses „Planetarium der Musik“, das eine eigene U-Bahn-Haltestelle hat.

Der Ehrenhof ist eingerahmt vom Rheingärtchen am Rhein und südöstlich schließt sich der schöne Hofgarten an. Das Rheingärtchen ist nur 5.000qm groß, entstand 1927-28 und ist aus dieser Zeit nahezu so erhalten geblieben. Die gepflegte Anlage mit Blumenrabatten, angelegten Wiesen und Schatten spendenden Bäumen sowie einem Brunnen ist auch die Heimat der Nubierin, so heißt die schlanke Wasserträgerin aus Bronze.

Der Planer des Ehrenhofs, Wilhelm Krei,s zeigt sich auch für die Gebäude der Rheinterrasse verantwortlich. Im Zuge der GeSoLei war das Gebäude als Großrestaurant angelegt mit Cafés und Versammlungsräumen. Die Ostfassade mit dem Schriftzug ist konvex und mit hohen Fenstern sowie zwei flankierenden Türmen. Sehr imposant ist der 470qm große Rheingoldsaal mit der Schirmkuppel: pompös.


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