Die Wanderung folgt auf einem Abschnitt dem früheren Kolonnenweg an der DDR-Grenze, östlich von Duderstadt. Wir wandern gut 9km entlang der Grenze von Niedersachsen (Landkreis Göttingen) und Thüringen (Landkreis Eichsfeld), am Grünen Band, in der Kulturlandschaft Eichsfeld. Das Eichsfeld war einst ein Territorium im südöstlichen Niedersachsen, im nordwestlichen Thüringen und im nordöstlichen Hessen zwischen Harz und Werra.
Start ist in Duderstadt, dessen mittelalterliche Prägung noch hübsch erhalten ist und sich eines der schönsten und ältesten Rathäuser freut. Rund 600 Bürgerhäuser aus unterschiedlichen Epochen, etliche aus Fachwerk errichtet, schmücken das Zentrum, das von Wall und teils erhaltener Mauer umgeben ist.
Die beiden Kirchen St. Servatius (ab der Zeit um 1370) und die doppeltürmige St. Cyriakus (ab der Zeit um 1240), begrenzen die Marktstraße gen Westen und Osten. Hier ist auch das Heimatmuseum Duderstadt. Sehr schön ist auch das einzig erhaltenen Stadttor Westerturm. 1343 erstmals genannt, das nach einem Brand im 15. Jahrhundert wieder aufgebaut und 1506 vollendet wurde. Der Turm ist Teil eines musealen Ensembles mit Schützenmuseum.
Wir beginnen den Tag am sehr schmucken Rathaus Duderstadt. Seine Wurzeln sind das einstige Kaufhaus aus Sandstein und die liegen im Jahr 1302. Die Fachwerkanteile kamen im 16. Jahrhundert hinzu. Wir sehen Türme, Giebel, Erker und allegorische Figuren am Treppenaufgang, und hören je nach Uhrzeit ein Glockenspiel.
Aber nun los, von der frühen Historie in die jüngere Geschichte, auf und ab, wie das Leben selbst. Es geht vom Rathaus zu St. Cyriakus, zur Freilichtbühne im Stadtpark über das Sandwasser und über den Wall am Hartmannskanal, wir kommen am Freibad vorbei zum Ballhaus zum fidelen Anreischken. Mit dem Adolph-Kolping-Weg geht’s am Ziegelwerk vorbei und über die Hahle.
Dann erwandern wir uns aufwärts den Pferdeberg (279m), an dem sich auch ein Panoramacafé findet. Nun geht’s ein Stück auf dem Trimmpfad und wir gelangen hinab auf den Kolonnenweg des Grünen Bands. Wo einst Patrouille unterwegs war, kann man jetzt einen Bildungsweg beschreiten mit Relikten und Infotafeln entlang der Grenze, wie einem Wachturm beispielsweise.
Wenn wir auf die B247 treffen, empfiehlt sich ein Abstecher zum Grenzlandmuseum Eichsfeld (bei Teistungen), am Grenzübergang Duderstadt/Worbis. Der historische Mühlenturm ist in das Museum integriert. Aufmerksam, mit Auf und Ab wandern wir den Kolonnenweg, kommen am West-Östlichen Tor mit Infos vorbei, durch die Aue, über die Brehme und zum Sielmannseck, wo der Weg auch Sielmann Höhenweg genannt wird. Dem folgen wir, erreichen über 325m und den Harzblick.
Nächstes Highlight der Tour ist das Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum auf dem Gut Herbigshagen, wo man sogar Urlaub machen kann. Heinz Sielmann (1917-2006) gründete 1994 eine Stiftung mit seinem Namen, die seit 1996 auf dem Gut ansässig ist und sich für den Naturschutz als Lebensgrundlage bedrohter Arten einsetzt. In der auf dem Gelände befindlichen Franz-von-Assisi-Kapelle fand Sielmann seine letzte Ruhestätte. Wir wandern gen Westen durch die Feldflure nach Duderstadt und genießen dort noch ein wenig Mittelalterflair.
Bildnachweis: Von Gerd Eichmann [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Sie gehen vom GLM Richtung Teistungen. An der ersten Ampelkreuzung überqueren Sie die Bundesstraße (links) und folgen dieser immer gerade aus, bis...