Wir folgen dem roten Pfeil und dem Hopfen auf dem Erlebnispfad, der mit 17 Schautafeln einen Überblick zum Thema liefert. Zutaten und das Brauen werden vorgestellt, nebst einem erhellenden Einblick in den landschaftsprägenden Hopfenanbau der Hallertau.
Start ist in Mainburg im niederbayrischen Landkreis Kelheim, von wo aus wir nach Norden und bis Ratzenhofen wandern und wieder retour, wobei wir nach gesamt ca. 13km auf ca. 479m zum höchsten Punkt kommen. Insgesamt verläuft die Wanderung überwiegend im Tal, durch das sich die 72km lange Abens durch das Zentrum der Hallertau schlängelt, auf dem Weg in die Donau.
Abens und Bier passt ja schon mal ganz gut. Mainburg, im Herzen der Hallertau, ist im größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, hat einen schönen historischen Stadtkern und feiert immer am zweiten Wochenende im Juli das Hopfenfest.
Start im am Griesplatz, die Stadthalle ist hinter uns, die Kirche Zu Unserer Lieben Frau rechts, die Abens links und vor uns ist das Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum, an dem wir vorbeikommen. Mit der Abens wandern wir in die Landschaft, streifen einen Biergarten und können uns schon pflanzlich einstimmen, durch die Wiesen und Felder, offene Landschaft und Waldrand.
Nächster Ort ist Unterwangenbach, wo wir uns links halten, um mit der Bründlstraße an St. Stephanus vorbeizukommen. Bei Meilenhofen queren wir die Abens, die hier munter mäandert, treffen auf die B301 und peilen das Schloss Ratzenhofen an, erneut die Abens querend. Etwa 7,5km sind wir gewandert und haben eine Brotzeit verdient.
Das Schloss Ratzenhofen zeigt sich als zweigeschossige Vierflügelanlage aus dem 18. Jahrhundert mit Schlosskapelle St. Georg und einem Biergarten. Einst wurde im Schloss die erste Hopfenbrockmaschine vorgeführt. Ohne Maschine wurden früher die Dolden per Hand von der Pflanze gebrockt, oft die Arbeit der Hopfenbrockerinnen, die pro Korb entlohnt wurden.
Hopfen (Humulus) ist Mitglied der Familie der Hanfgewächse. Alle Hopfenarten kommen auf der Nordhalbkugel vor und der „Echte Hopfen“ darf ins Bier. Hopfen wird auch schon mal als die „Seele des Biers“ verherrlicht. Hopfen ist der Gegenspieler der Malzsüße und sorgt für die Bitternote im Gebräu. Das Bittere hat auch konservierende Wirkung.
Auf der Hopfenstraße wandern wir nach Unterwangenbach, biegen in die Rosenstraße, gehen erst auf, dann ab und kommen durch Leitenbach. Im Wald treffen wir beim höchsten Punkt der Runde auf eine Waldkapelle und wandern nach Mainburg an die Abens. Einmal noch aufwärts geht’s auf den Salvatorberg mit der Klosterkirche St. Salvator des Klosters Mainburg. In der Klosterkirche von 1723 auf älterem Grund sieht man sehr schönen Stuck im Rokokostil mit wunderhübschen Malereien.
Mit Blick über das Mainburg wandern wir per Kreuzweg hinab und genießen das ein oder andere. Gut eingestimmt verlangt die Bier-Theorie nach einer praktischen Einheit im Glas.
Bildnachweis: Von LuckyStarr [CC BY-SA] via Wikimedia Commons