Zwischen Neunkirchen am Brand südwestlich und Gräfenberg nordöstlich ist Ermreuth, wo wir heute eine ländliche Runde gegen den Uhrzeigersinn mit viel offener Fläche wandern. Dabei streifen wir den Flugplatz Hetzleser Berg, den Haarbachwald und kleine Dörfer, wandern vorwiegend durch offene Landschaft, manchmal baumgesäumt.
Ermreuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Neunkirchen am Brand. Das Pfarrdorf Ermreuth war und ist landwirtschaftlich geprägt, wenngleich heute diese nur noch im Nebenerwerb stattfindet. Wiesen, Flur und Obstbau sind auf der Wanderung gegenwärtig. Beim Marktplatz in Ermreuth geht’s los. Wir sehen die evangelische Kirche St. Peter und Paul. Der Unterteil des Chorturms stammt aus dem späten Mittelalter. Im 17. Jahrhundert erfolgte eine Erhöhung und 1729 wurde die Kirche umgebaut.
Von uns aus gesehen hinter der Kirche ist das Schloss Ermreuth als dreigeschossiger Walmdachbau. Es stammt aus der Zeit um 1600 und war ein Rittergut dessen Vorgängerbauten bereits im 14. Jahrhundert genannt wurden. Das Schloss hat eine „braune“ Geschichte. Hier war Ludendorff zu Gast, es gab eine Gauführerschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten untergebracht. Das Schloss war auch einmal Altenheim. 1978 war Schloss Ermreuth Hauptquartier der Wehrsportgruppe Hoffmann und Wohnsitz des Rechtsextremisten. Auch Uwe Behrend, mutmaßlicher Mörder eines Rabbi, wohnte zeitweilig dort. Hoffmann lebt noch immer in Teilen des Schlosses.
Wer jetzt nach einem politischen Gegengewicht in Ermreuth sucht, wird südlich unseres Ausgangsorts fündig. In der Wagnergasse, wo wir am Schluss der Runde vorbeikommen, steht die denkmalgeschützte Synagoge aus dem Jahr 1822 im klassizistischen Stil. Unsere Wanderung verlässt Ermreuth ansteigend in nordwestliche Richtung, mit der Herrnbergstaße und am Friedhof vorbei. Der Weg führt durch die Landschaft, bis auf rund 522m, die beim Friedenskreuz am Berganger erreicht werden. Wir streifen lockere Bebauung und wandern durch das Dorf Gleisenhof, nahe dem Flugplatz Hetzleser Berg.
Weiter geht’s durch Flur und Obst, dann mit Waldrand des Haarbachwaldes entlang. Beim Lindelberg haben wir mit fast 550m den höchsten Punkt der Wanderung und sind von Wald umgeben. Dann wandern wir absteigend nach Rödlas, sind im Tal des Rödlaser Bachs und kommen nach Ermreuth zurück, wo wir in der Wagnergasse die Synagoge anschauen können.
Bildnachweis: Von Mikmaq [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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