Frau Harke Sagenpfad bei Kamern (Elbe-Havel-Land)

Im Dreieck, wo Elbe und Havel aufeinandertreffen, scheint neben grünem Wald und Wiesen ebenso die Fantasie der Einheimischen zu sprießen. Der Sagenpfad um Frau Harke gibt eine Kostprobe dessen ab. Es geht zur Frau Harke, wie der Harkenberg (110m) vor Ort genannt wird. Alte Geschichten formen den beschilderten Fußweg, der sich gut für Familien eignet, denn zu erfahren gibt es einiges – und mit rund neun Kilometern ohne wirkliche Höhen steht der Spaß im Vordergrund.

Der Baum Hedemicke in Kamern beginnt gleich damit, das Geschichtengarn zu spinnen, der ebenso der alten Dame als Spinnrocken gedient haben soll. Liebevoll gestaltete Wegemarken kennzeichnen die Route um die vergötterte Frau Harke, die teilweise mit Frau Holle gleichgesetzt wirkt. Zuweilen begegnet man sogar einer Darstellerin der Sagengestalt.

Wir folgen der Straße östlich des Kamernschen Sees in Richtung Süden und lassen uns nicht nur von der Sagenwelt einsaugen, sondern zugleich von der sie ideal ergänzenden Landschaft. Wo, wenn nicht im dichten Wald, sollte die Göttin wohnen? Wer, wenn nicht eine überirdische Figur, könnte diesen Naturreichtum geschaffen haben?

Im Dickicht ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Glücklicherweise weist Frau Harke mit Abbildern und Zeichen selbst den Weg zu ihrem Berg, zu dem es leicht hinaufgeht. Von hier soll sie gewaltet und gewacht haben, über die von ihr erschaffenen Gefilde. Nach einer Rast mit der Region im Rücken, kann es nördlich langsam wieder zum Ausgangspunkt zurückgehen.

Weiter im Baumgeflecht klingen die Erzählstunden Schritt für Schritt, zusammen mit der Wanderung, aus. Wir kommen an einem vorbei, wo zusätzliche Tage verbracht werden können, um andere Ecken der Gegend auszukundschaften. Der letzte Abschnitt kontrastiert die vorangehende Natur mit dem Bild Kamerns. Bei einem Abstecher lässt sich noch die kleine romanische Kirche in Gelb besichtigen.

Hungrige Pilger und Familien müssen den Ausflug zudem nicht hungrig beenden. Leckeres Essen findet sich zum Beispiel in der Schiffsgaststätte, deren seetaugliches Design auch kleine Freibeuterinnen und Matrosen erfreuen mag.

Bildnachweis: Von SybilKaesedick [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons