Die Wege zum Wein in Franken laden zum Kennenlernen der heimischen Genüsse ein, die gleichermaßen in der Landschaft wie in der Kulinarik zu suchen sind – wie auf dieser Runde bei Eußenheim. Ähnlich wie ihre Geschwister ist sie nicht auf Anstrengung oder Schnelligkeit ausgelegt, sondern bleibt mit circa sieben Kilometern entspannt. Die leichten Anstiege gestalten sich nur wenig herausfordernd.
In Eußenheim erzählt man sich, dass früher der „Frühmesser” jeden Sonntag nach der Frühmesse sein Brevier während eines Spaziergangs zum sogenannten „Frühmesserstuhl” gebetet hat. Seinen Spuren folgt man auf dem gleichnamigen Rundweg. Unterwegs locken die Speiselokale auf eine zünftige Mahlzeit inklusive Umtrunk. Letztere kann bei einer Anreise im ÖPNV oder Übernachtung im Gasthaus ohne Probleme ausgekostet werden. Fürs Auto sind Parkplätze am Kirchberg in Eußenheim vorhanden.
Zur zwischenzeitlichen Verpflegung lassen sich zumindest ein paar Leckereien in der örtlichen Bäckerei besorgen. Bei der Orientierung hilft die Beschilderung bzw. das GPS, welches im Uhrzeigersinn verläuft.
Was die Tour an Attraktionen und Wahrzeichen vermissen lässt, vermag die Naturkulisse auszugleichen, die mit verschiedenen Flächen Abwechslung schafft. Zunächst durchqueren wir die beschaulichen Weinberge und überblicken die Umgebung, ehe ein ausgeprägtes Baumdickicht die Sicht begrenzt. Gegen Langeweile sind außerdem eine Reihe von Tafeln aufgestellt, welche sich mit mehreren Aspekten beschäftigen.
Während der Mischwald kurzzeitig ein dichtes Ambiente erzeugt, wird er schnell wieder von offenen Bereichen aufgebrochen. Magerrasen, Felder oder Orchideen säumen zum Beispiel den Pfad und erlauben den Augen, in die Ferne zu schweifen. Weitere Informationen zur Flora und Fauna bieten die aufgestellten Schilder. Das Gras hingegen lädt zum Hinsetzen und Ausbreiten einer Picknickdecke ein.
Durch diesen landschaftlichen Mix setzt sich die Fußreise fort, bis sie erneut am Ausgangspunkt in Eußenheim ankommt. Wenn die Beine noch nicht schlappmachen, offenbart ein kleiner Bummel durch die Straßen einige historische Häuser und Denkmäler. Die Geschichte der katholischen Pfarrkirche reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Magen darf derweil in den Weingütern und Gaststätten gefüllt werden.
Bildnachweis: Von Christian Lösch, Karlstadt [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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