Touristisch gesehen ist Gackenbach der Hauptort des Buchfinkenlands. Dies liegt nicht zuletzt am Wild- und Freizeitpark Westerwald, der seit 1968 in Gackenbach betrieben wird. Der Wild- und Freizeitpark Westerwald beherbergt auf einer Fläche von ca. 64ha über 400 einheimische Wildtiere von der Schneeeule bis zum Wisent. Tierische Attraktion des Wild- und Freizeitparks ist aber das Braunbärenpärchen Sally und Purzel.
Auf kilometerlangen Wanderwegen kann man – so man ein wenig Glück hat – die Tiere aus nächster Nähe in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, was insbesondere beim Wisent recht beeindruckend ist. Der Wisent oder Europäische Bison (Bison bonasus) ist eine Rinderart, die seit der Ausrottung des Auerochsen Europas schwerstes und größtes Landsäugetier ist. Er kann bis zu 3,30m lang und über zwei Meter hoch werden bei einem Gewicht von bis zu einer Tonne!
Damit die „Gefahren“ belohnt werden, wartet auf der Höhe eine Überraschung: Die 400m lange Sommer-Rodelbahn. Speziell für Kinder eine schöne Geschichte, die noch ergänzt wird durch einen Streichelzoo und einen großen Spielplatz. Die Erwachsenen können bei eintretender Fußmüdigkeit derweil die Einschienen-Mobilbahn nutzen, die durch den Park führt.
Ist man im Wild- und Freizeitpark Westerwald unterwegs, befindet man sich auch am historischen Kern von Gackenbach. Hier ist eine Freifläche zu erkennen, auf der einst die Sarnburg gestanden haben soll. Hier residierte – so sagt die Sage – Ritter Gacho, dem zu Ehren die Bevölkerung ihre Siedlung Gachobach nannte. Nachdem Ritter Gacho seine gesamte Familie verloren hatte, verkaufte er Burg und Ländereien und verfügte, dass nach seinem Tod von dem Geld eine Kirche im Tal gebaut werden sollte. Die Bauern folgten, wollten aber die Kirche am Berg und lagerten dort das Bauholz. Doch am nächsten Morgen lag das Holz im Tal und ein Buchfink zwitscherte „Kirch her, Kirch her“. Also wurde die Kirche im Tal – im heutigen Kirchähr erbaut.
Ob das alles so stimmt, ist ungewiss. Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus und Sebastian aber gibt es und das mindestens seit 1200. Bis zur Fertigstellung der neuen Pfarrkirche in Gackenbach im Jahre 1884 war sie Sitz der Pfarrei Kirchähr. Jetzt hat diese Funktion die Gackenbacher Kirche übernommen und ist als beherrschendes Wahrzeichen des Dorfes weit über die Höhen des Buchfinkenlandes hinaus zu sehen. Die Pfarrkirche wurde innen zu großen Teilen mit Zierrat der alten romanischen Kirche in Kirchähr ausgestattet. Sehenswert ist u.a. das Flügelretabel, das aus der Zeit um 1480 stammt.
Gackenbach liegt am südlichen Rand des Westerwaldes auf den Gelbbachhöhen. Die Ortsteile Dies und Kirchähr liegen im Gelbachtal. Von daher ist Gackenbach ein guter Startpunkt für Wanderungen unterschiedlichen Charakters. Auf jeden Fall sollte man einen kurzen Spaziergang rund um die Hurst-Kuppe (323m) einplanen. Auf 1,5km asphaltiertem Weg genießt man ab dem Wanderparkplatz an der Kirche einen schönen Blick über das Gelbachtal.
Südlich von Gackenbach auf dem Weg in Richtung Hübingen bietet ein Waldlehr- und Trimmpfad Gelegenheit, nach diesem beschaulichen Spaziergang seinen Kreislauf wieder anzuregen. Und zur späteren Abkühlung kann man sich bei der Wüstung Linsingen in einem Kneipp-Tretbecken erfrischen.
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