Gießenbachklamm-Wanderung

Klamm ist immer schön! Da sind die Elemente leibhaftig, schroffe Felsen, wilde Wasser, erfrischende Luft. Auf der anderen Seite auch die menschlichen Versuche die Kräfte zu bändigen, umkleidet vom Tourismus, mit Stiegen und Brücken sowie Gastronomie. Durch die Gießenbachklamm verläuft auch der Kieferer Energiewanderweg.

Die Gießenbachklamm erreichen wir von Breitenau aus, einem Teil von Kiefersfelden, das im bayerischen Teil des Unterinntals liegt sowie am Fuße des Kaisergebirges und an der Grenze zu Tirol. Wir können beim Parkplatz Gießenbachklamm Wasserrad an der Thierseestraße parken, folgen der Straße zur Klamm und kommen zu der Stelle, an der der Gießenbach in den Kieferbach fließt, der seinerseits in den Inn unterwegs ist.

Hier sehen wir das größte Wasserrad Bayerns, das seit dem 15. Jahrhundert in Betrieb ist. Hier wird immer noch für ca. 100 Haushalte zu Strom geschaufelt. Mit Wald und Gießenbach steigen wir langsam aufwärts und kommen zum Kraftwerk, das als eines der ältesten Wasserkraftwerke Bayerns im Jahr 1910 seinen Betrieb aufnahm.

Nun geht es viele Stufen hinauf und oben angelangt geht’s an Felswänden entlang, unter überhängenden Gesteinen durch, man schaut rund 60m tief in die Gießenbachklamm und sieht den kleinen angestauten See türkis schimmern. Jetzt bietet sich ein Abstecher zur Schopperalm an, wo man rasten kann.

Den höchsten Punkt der kleinen Runde haben wir noch vor uns. Dazu queren wir den Gießenbach, wandern durch den Wald aufwärts bis auf rund 700m. Abwärts wandernd streifen wir die Wiesen von Althäusl und kommen zum Trojerhof. Der Trojer ist einer der ältesten Bergbauernhöfe Bayerns. Schon 500 v. Chr. siedelten die Kelten hier. Wir sehen zwei große Bauernhäuser, wovon das ältere 1689 wieder aufgebaut wurde, und die kleine Marienkapelle von 1649. Der Trojerhof ist ein Biohof und hat auch Ferienwohnungen.

Durch den Wald abwärts gelangen wir zum großen Wasserrad zurück. Das hat schon was Sinnbildliches, vom Rad des Lebens und der Kenntnis: alles ist Energie.

Bildnachweis: Von Rufus46 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons