Gipfel kann man nicht nur im Hochgebirge erstürmen, das geht auch im Flachland, jedenfalls dann, wenn das Flachland ein paar Hügel zeigt, wie das in der Märkischen Schweiz nordöstlich von Berlin der Fall ist. Hier gibt’s tatsächlich einen Bergwanderpark und einer Berge hier heißt Watzmann (106m).
Wir beginnen die Wanderung auf dem Gipfelstürmer am Bahnhof Falkenberg (Mark). Hier halten Züge der Regionalbahn von Eberswalde nach Frankfurt (Oder), man kommt also auch ohne Auto gut zum Startpunkt. Durch die Bahnhofstraße gehen wir zur Karl-Marx-Straße und verlassen diese an der zweiten Straße nach rechts. Unterhalb des 1860 auf dem Paschenberg (93m) erbauten Panoramarestaurants Carlsburg wandern wir eine erste Runde durch den Wald.
Vorbei am Sportplatz Falkenberg kommen wir zum Mühlenteich und zum Fontanedenkmal in Falkenberg. Auf dem Fontaneweg gehen wir weiter zum Karpfenteich. Hinter der Bebauung halten wir uns links in den Wald hinauf zum Mierenberg (86m) und weiter zur Tobbenberghütte.
Durch die schönen Wälder der Märkischen Schweiz wandern wir weiter und nehmen den Märkischen Watzmann ins Visier. Seinen Namen soll er Gastarbeitern aus Bayern zu verdanken haben, die im 12. Jahrhundert auf der Burg Malchow arbeiteten (die stand da, wo heute der Bismarckturm Bad Freienwalde ist). Im Zuge des Ausbaus des Bergwanderparks wurde 2017 ein drei Meter hohes Gipfelkreuz aus Lärchenholz auf dem Watzmann aufgestellt. Alles ein bisserl kleiner, als in den Berchtesgadener Alpen, aber für das brandenburgische Flachland schon ganz ordentlich.
Wer will macht vorher den im Track aufgenommenen Abstecher zum Bismarckturm Bad Freienwalde. Der wird gerne als schönster Bismarckturm Deutschlands bezeichnet und eröffnet einen weiten Blick ins Oderbruch.
Vom Watzmann wandern wir erst bergab, hinter der Mariannenschlucht dann wieder ordentlich aufwärts. Wir kommen an den Teufelssee, schieben aber erst noch eine Runde zu einer Hochebene.
Durch die Ahrendskehle begleitet uns ein kleiner Bergbach nun wieder gut hundert Höhenmeter nach unten zum Teufelssee. Der wird von der in der Ahrendskehle entspringenden Hammerfließ durchflossen.
Die Gipfelstürmertour leitet uns vom Teufelssee weiter. Für einige Zeit ist man jetzt nur noch knapp über Normal Null - allerdings lediglich bis zum nächsten Anstieg, zum Aussichtspunkt Thüringer Blick. Weit drunten liegt nun die Niederung des Oderbruchs, mit Fließen und Seen, Wiesen und Äckern.
Nächster Zwischenstopp ist der Eulenturm, ein 2004 errichteter 13m hoher Aussichtsturm, der an den Naturschützer Kurt Kretschmann erinnert. Kretschmann entwickelte das bis heute in den östlichen Bundesländern genutzte Zeichen für Naturschutzgebiete, eine stilisierte Waldohreule.
Von dort führt der Weg hinab in den Papengrund, über dem hoch die nördlichsten Sprungschanzen Deutschlands aufragen, die Schanzen am Papengrund. Die größte mit dem 38 Meter hohen Turm (und 112 Stufen) wurde nach dem deutschen Olympiasiegers Helmut-Recknagel-Schanze getauft.
Durch das Brunnental und an der Kurfürstenquelle vorbei ist dann der steile Anstieg mit 225 Stufen zur kleinen Kapelle eine der größten Herausforderungen des gesamten Weges. Es geht noch einmal bergab und dann erfolgt der Schlussaufstieg zum Aussichtsturm auf dem Galgenberg. Der 26m hohe Aussichtsturm wurde 1879 als Kriegerdenkmal gebaut.
Bildnachweis: Von Clemensfranz [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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