Gehzeit: 04:33h
Anspruch: schwer
Die Gola di Gorropu ist eine Karstschlucht auf Sardinien und dessen Supramonte-Gebirge. Man würde es kaum vermute, aber mit bis zu 500m hohen Wänden ist diese Schlucht eine der tiefsten in Europa.
Die Schlucht Gola Gorropu liegt in der Provinz Nuoro und sie wurde vom Riu Flumineddu ausgespült. Wie kommen wir da nun hin? Erst ein dem Auto und dann mit festem Schuhwerk!
Die Straße SS125 verbindet Urzulei südlich mit Dorgali nördlich. An der SS125 ist der Passo di Genna Silana auf 1.017m, man finden ein Hotel und Restaurant Gorropu, die kleine Bar Silana, Cantoniera Genna Silana und links wie rechts der Straße Parkmöglichkeit. Wir schlagen den Weg gen Norden ein, wandern abwärts für rund 1,6km, bis sich die Runde öffnet und wir uns links halten, wo wir wieder Höhe gewinnen, in Richtung dem Punta Cucuttos, der 893m misst.
Wir wandern durch die Karstgesteinslandschaft mit Geröll in unterschiedlicher Brockengröße, haben auch Schatten, beispielsweise in den Abschnitten mit den Stieleichen. In manchen Bereichen, wo sich die Wände auftürmen oder gar ein wenig Überhang haben, finden sich auch kleine Wasseransammlungen. Irgendwie fühlt man sich unterwegs ein wenig wie in der Kulisse eines Italo-Westerns, es fehlen das Getrappel und der Widerhall von Pferdehufen.
Am Weg Coile Cucuttos streifen wir eine Hütte, sind gen Süden unterwegs zur Grotta Luigi Donini, die wir lediglich streifen, erleben Aussichten und eine weitere kleine Hütte, erwandern teilsweise die bizarre Felsenlandschaft der Formation Pischina Urtaddala. Der Riu Orbisi verbindet die Grotten von Luigi. Manche Grotten mit deren Seen sind nur per Kletterei zu erreichen.
Unsere Wanderung mach eine Kehre, es geht wieder gen Norden, wobei wir der Spur des Riu Flumineddu durch die Gola Gorropu folgen. Es ist schon der Wahnsinn, was Wasser als Bildhauer zu kreieren vermag. Wir wandern durch eine Skulptur. Am tiefsten Punkt der Runde, unter 400m haben wir rund 8,6km erlebt. Durch mittelmeertypische Bewaldung geht’s dann aufwärts, wir treffen wieder auf mehr Gestein, die Runde schließt sich und wir wandern das bekannte Stück zurück.
Bildnachweis: Von Giorgio Galeotti [CC BY 4.0] via Wikimedia Commons
