Ritter und Reiter sowie Edelmetall sind immer ein guter Anlass für sagenhafte Geschichten oder Lieder. Wir denken jetzt nicht an den Goldenen Reiter in der Nervenklinik von Joachim Witt aus dem Jahr 1981, sondern gehen weiter in die Vergangenheit auf einem der in der Entstehung begriffenen 35 Sagenrundwegen der Ortenau. Einmal rund um Prinzbach – wie passend!
Das idyllische Prinzbach mit seiner Vergangenheit als Silberbergbauort liegt südwestlich dem badischen Erholungsort Biberach im Kinzigtal. Die Wanderung bringt uns um das untere Prinzbachtal mit seinen Wiesensäumen. Auf teils schmalen Pfaden und mit schönen Ausblicken in das Kinzig- und Harmersbachtal geht’s mit dem Uhrzeigersinn rund und erstmal rauf.
Wir beginnen am Prinzbach bei der Kirche St. Mauritius am Kirchberg. Die Kirche hat Wurzeln im 13. Jahrhundert. Am Hang gegenüber der Kirche habe im Mittelalter eine reiche Stadt mit Silberbergwerk existiert. Bergleute, so die Überlieferung, hätten bei Arbeiten im Stollen am Kachelberg einen goldenen Ritter gefunden und 400 Mann versuchten ihn auszugraben. Der Stollen stürzte ein und begrub die Bergmänner allesamt. Ob Goldener Ritter oder Goldener Reiter: Absturz kennzeichnet Sage und Song.
Es heißt auch, dass ein Zöllner Wanderer begleite und sie dadurch erschrecke und dass ein Mesner herumgeistere. Wir haben nichts zu verzollen und wandern aufwärts mit Waldbegleitung in Richtung dem Verlauf der B415. Sie ist links und wir gehen dann in Richtung Biberach über die Höhe und wieder abwärts. Dabei passieren wir die K5354 (Untertal), kommen mit Waldrand und offener Landschaft zum Karl-Knauer-Pavillon von 1980 mit schöner Aussicht auf Biberach.
Wenn wir auf die nächste Straße stoßen, halten wir und rechts, wandern an einer Straßenbaufirma vorbei und über den Prinzbach, der in die Kinzig mündet. Wir sind auf der Reiherwaldstraße am tiefsten Punkt der Runde und haben etwa die Hälfte der Wanderung hinter uns. Dann kommen wir am Landgasthof Kinzigstrand vorüber, folgen der Kurve der Reiherwaldstraße und biegen von der dann links ab. Wald umringt beim Hinaufmäandern bis auf über 470m. Ein Teil des Wegs folgt dem Steingraben.
Unbehelligt von fremden Untoten und Geister, die man selber rief, kommen wir nach Prinzbach zurück. Das Örtchen hatte sogar mal Stadtrechte, war durch Silber reich, konnte dem Bischof von Straßburg Geld leihen und begann mit dem Bau einer Stadtmauer. Von der sind sanierte Teile zu sehen.
Bildnachweis: Von Klaus Graf [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
Der badische Erholungsort Biberach liegt im Kinzigtal, von Anhöhen und weiteren Bachläufen umgeben, wie dem Erlenbach oder dem Prinzbach. Durch...
Wir beginnen die zweite Tageswanderung auf dem Kandelhöhenweg in Gegenbach, das durch seinen historischen Stadtkern mit vielen Fachwerkhäusern und...
Heute wandern wir auf dem Sagenrundweg 29 durch die Ortenau mit Start in Seelbach im Schuttertal. Hier führt auch die Zwei-Burgentour mit Burg Hoheneck...