Wir starten unsere Runde über die Ochsenstraße oberhalb von Ostelsheim an der Gechinger Straße, dort ist ein kleiner Wanderparkplatz. Dann geht es ab Richtung Westen, allerdings erst ein paar Meter noch entlang der Gechinger Straße – und das entweder direkt neben der Straße oder hinter dem dortigen Gebüsch am Acker entlang.
Bald treffen wir auf den Gechinger Weg, der uns auf dem Bergkamm durch das Industriegebiet von Ostelsheim führt und übergangslos zur Ochsenstraße wird. Immer weiter geht es auf dem Bergkamm weiter, die Taleinschnitte werden aber immer weniger.
Unterwegs wird Brennholz für den Winter angeboten, eine Hütte mit Grillmöglichkeit folgt und dann sind wir schon nahe der Kreisstraße. Hier halten wir uns rechts, sind jetzt auf dem Gäurandweg, „Hauptwanderweg 5 Schwarzwald – Schwäbische Alb – Allgäu“, einem 311 Kilometer langen Fernwanderweg von Pforzheim bis auf den 1118 Meter hohen Schwarzen Grat im Landkreis Ravensburg.
Wir wandern an ein paar neugierigen Pferden vorbei, passieren im Stängele einen Aussiedlerhof und lassen und linkerhand von Althengstett grüßen. Vorbei am Wasserhochbehälter am Eselsberg geht es bald über die Landstraße hinweg, drüben dann auf schmalem Pfad am Waldrand kurz weiter, ehe wir in den Wald verschwinden. Bald lichtet sich der wieder, über einen Grasweg kommen wir zum Alten Ostelsheimer Weg.
Links grüßt wieder Althengstett, wir kreuzen den Alten Ostelsheimer Weg und wandern Richtung Stockau auf dem Hubweg weiter. Dann verlassen wir in der Stockau aber den Gäurandweg, halten uns rechts. Ein Pfad führt uns nun durch den Wald zum Hönig, wo wir wieder auf den Alten Ostelsheimer Weg treffen. Eine Weile folgen wir ihm, dann geht es aber nach links auf die Alte Ochsenstraße. Sie führt uns, auf schmalem Geläuf, durch den Wald zum Predigtplatz. An der dortigen Kreuzung halten wir uns rechts und steigen in der Folge gemäßigt Richtung Ostelsheim hinab.
Nach dem ersten (vorgelagerten) Haus treffen wir erneut auf den Alten Ostelsheimer Weg, der uns vollends ins Tal bringt. Der Weg führt jetzt durch eine Bahnunterführung, die freilich schon etwas verwildert aussieht. Kunststück: Die ehemalige "Württembergischen Schwarzwaldbahn" von Stuttgart über Weil der Stadt und Calw nach Nagold ist längst stillgelegt, wächst nicht nur hier schon zu.
1872 eröffnet wurde der Personenverkehr 1983 eingestellt. Nach einem Erdrutsch beim Tunnel bei Althengstett wurde dann auch der zunähst noch aufrecht erhaltene Güterverkehr aufgegeben, die Strecke stillgelegt. Wegen der besonderen Topographie fuhr die Bahn dereinst über viele Dämme, tiefe Einschnitte und auch Tunnel und umkreiste dabei zum Beispiel hier ganz in der Nähe den Hacksberg bei Dätzingen in einem über 30 Meter tiefen Einschnitt.
Derzeit laufen übrigens Bemühungen, die Bahnstrecke unter dem Namen Hermann-Hesse-Bahn wieder zum Leben zu erwecken. Der Calwer Kreistag hat im Oktober 2013 die Mittel für die Ausschreibung der erforderlichen Planungsleistungen in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro freigegeben und die baden-württembergische Landesregierung hat im Mai 2014 zugesagt, 50 Prozent der Kosten für die Reaktivierung der Schwarzwaldbahn von Weil der Stadt nach Calw zu übernehmen.
Mal sehen, was draus wird. Wir spazieren jetzt in die östlichste Gemeinde des Landkreises Calw, die eine alemannische Gründung aus dem vierten Jahrhundert ist, hinein. Wir durchwandern den 1357 zusammen mit Böblingen zur Grafschaft Württemberg gekommenen Ort, steigen dabei über Treppen wieder bergan.
Bald sind wir am Ortsrand, klettern weiter hinauf auf den Kamm, um dann über den Gechinger Weg wieder zum Ausgangspunkt der „Ochsentour“ zurückzukommen. Bemerkenswert: Obwohl wir weitgehend eben dahin gewandert sind, mussten wir am Ende erst hinunter ins Ostelsheimer Tal und drüben wieder hinauf.
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