Grafenschritte nennt sich diese Route von etwa sechs Kilometern Länge in Nordrhein-Westfalen, denn Grafen scheinen es nicht zu mögen, viele Schritte zu tun. Das mag motivierte Wanderer eher ernüchtern, garantiert allen anderen hingegen einen entspannten Spaziergang. Wir befinden uns in der Stadt Rietberg, die von der Ems durchflossen wird und auf eine lange Geschichte zurückblickt. Kulturhistorische Bauwerke und reizvolle Grünanlagen laden zum Verweilen ein.
Wo der Ausflug beginnt, ist variabel, da es sich um eine Runde handelt – es bietet sich allerdings der ZOB von Rietberg an. Das macht zudem die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfehlenswert; gleichzeitig lassen sich Pkws in der Nähe abstellen. Eine Beschilderung (weiße Beine auf grünem Grund) zeichnet die Tour vor und führt zu den fürstlichen Plätzen.
Mit weiblicher Begleitung sollen die Grafen hier damals flaniert sein, was erklären dürfte, weshalb die Gemütlichkeit im Vordergrund stand. So geht es unmittelbar, im Uhrzeigersinn, durch den Gartenschaupark Rietberg, der seine eigenen hübschen Pflänzchen zu präsentieren hat. Im Café lässt sich schon die erste Pause gönnen, dagegen verspricht das Freibad auch ein moderneres Vergnügen.
An den sogenannten Fischteichen und der Ems setzt sich die Strecke malerisch fort, während Eile wahrlich fehl am Platz ist. Die Stadt scheint bereits ein ferner Traum zu sein und auf dem Gut dürfen besonders kleine Prinzessinnen und Prinzen ihre Reitkünste unter Beweis stellen. Ebenso können die majestätischen Tiere einfach beobachtet werden.
An der charmanten Johanneskapelle lohnt sich der nächste Stopp, bevor es zurück in die Stadt und besonders das historische Zentrum geht. Neben den Gässchen sind dort ebenso die imposante katholische und originelle evangelische Kirche im Fachwerkgewand eine Besichtigung wert.
Um dem Motto treu zu bleiben, passiert man bald das Bibeldorf, welches kunstvoll gestaltet ist. Wer meint, das wäre es gewesen, bekommt zum Abschluss noch einiges geboten. Tatsächlich spielt der Weg einige Asse erst jetzt aus, zeigt zum Beispiel Kunsthaus, Kloster- und Skulpturengarten sowie den Standpunkt der einstigen Burg.
Bildnachweis: Von Hagar66 [Public domain] via Wikimedia Commons