Von 1873 bis zur Eingemeindung nach Hagen 1929 war Haspe an der Ennepe eine eigenständige Stadt – und in gewisser Weise eine wesentliche Keimzelle des Ruhrgebiets, denn im Hasper Ortsteil Westerbauer wurde 1793 Friedrich Harkort geboren, der als Vater des Ruhrgebiets gilt.
Friedrich Harkort gründete im frühen 19. Jahrhundert in Wetter das erste Eisenindustriewerk Westfalens und eine der ersten Maschinenbaugesellschaften im Ruhrgebiet – die spätere Demag – und war ein Pionier im Eisenbahnbau. Harkort gründete 1828 die erste Eisenbahngesellschaft Deutschlands, die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn, die die Täler von Wupper und Ruhr verband.
Geboren wurde Friedrich Harkort im Haus Harkorten, einer Gutsanlage, die neben dem Herrenhaus auch aus einem Wirtschaftsgebäude aus dem 17. Jahrhundert und dem 1707 gebauten Speicher besteht. Das Herrenhaus wurde 1756-57 im bergischen Rokokostil erbaut. Der zweigeschossige Fachwerkbau auf hohem Bruchsteinsockel besitzt ein Walmdach, dem an Eingangs- und Gartenseite jeweils ein großes Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel vorgesetzt ist. In sechs Achsen sind große Fenster über die Fassade verteilt. Zwischen den mittleren Fenstern befindet sich der Eingang mit Freitreppe.
Unweit von Haus Harkorten entstand 1847 die Hasper Hütte, die in ihrer Blütezeit bis zu 7.000 Menschen beschäftigte, bevor sie 1972-82 stillgelegt wurde. Die Hasper Hütte mit vier Hochöfen, drei Stahlwerken und zwei Walzwerken begründete nach der Eingemeindung Haspes die Position Hagens als bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie im 20. Jahrhundert. Die Anlagen der Hasper Hütte, die sich über 4km zwischen Westerbauer und Wehringshausen erstreckten, sind heute abgebrochen. Ein Denkmal, das eine Giesspfanne mit Schornstein zeigt, erinnert an dieses Stück Industriegeschichte.
Neben Stahl war Haspe noch für zwei weitere Produkte bekannt. Das eine ist Zwieback. 1912 gründeten Carl und Fritz Brandt in Haspe die Märkische Zwieback- und Keksfabrik. Brandt entwickelte sich schnell zum Marktführer in Sachen Zwieback, aber auch zu einem besonderen Beispiel von Subventionspolitik in Deutschland. 2003 schloss man in Haspe die Zwieback-Produktion. Seitdem läuft das Gebäck in Thüringen vom Band – in einer Produktion, die zu großen Teilen vom Steuerzahler finanziert ist.
An die besseren Tage der Zwiebackherstellung erinnert seit 2007 das Zwiebackmuseum Unsere kleine Zwiebackwelt im Haus Stennert an der Enneper Straße. Die ehemalige Poststation aus dem Jahre 1750 ist seit den 1930er Jahren im Besitz der Familie Brandt und bildet den Rahmen für einen Rundgang durch die Geschichte und den Werdegang des beliebten Gebäcks.
Treuer gegenüber ihrem Standort verhält sich die Brennerei Eversbusch. Seit 1780 wird in Haspe Schnaps gebrannt – erst von der Familie Schröder, die später durch Einheirat den Namen Eversbusch erhielt. Eine Spezialität der heutigen Wacholderbrennerei stellt der Eversbusch Doppelwachholder (kein Schreibfehler, das zweite „h“ gehört so) dar. Der Wacholderbrand (im Volksmund liebevoll Hasper Maggi genannt) wird noch heute in der Brennerei in Tonkrüge verschiedener Größen abgefüllt und für den Versand bzw. den Direktverkauf fertig gemacht.
Auch mit Wirtschaft, aber noch viel mehr mit Architektur hat das ehemalige Lagerhaus Lehnkering in der Hasper Ortslage Kückelhausen zu tun. Das Lagerhaus entstand 1911 und gilt als eines der wenigen erhalten Zeugnisse des sogenannten Hagener Impulses, während dessen Hagen zu einem führenden Zentrum des Jugendstils wurde. Die Fassade des Lagerhauses, das heute von der Schenker AG genutzt wird, präsentiert sich in einer ungewöhnlichen Mischung aus Jugendstil-Elementen und Frühexpressionismus.
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