Heute erleben wir eine wundervolle Halbtageswanderung bei Zell am Harmersbach. Zell ist Heimat der bekannten Zeller Keramik Manufaktur, die seit 1794 produziert. Ab 1898 entstand das mittlerweile berühmte Dekor mit dem Schwarzwälder Hahn und der Schwarzwälder Henne.
Das Hahn-und-Henne-Dekor geht auf einen Entwurf von Obermaler Karl Schöner zurück, der sich damals über die Geburt seiner Tochter freute. Wer mehr Einblicke in die Geschichte und die Bedeutung von Hahn und Henne nehmen will, besucht einfach das Keramik-Museum in Zell.
Wir aber wollen jetzt erstmal wandern. Und wir werden auch unterwegs in Berührung mit Hahn und Henne kommen. Die beiden Geflügel begegnen uns nämlich nicht nur auf Geschirr, sondern auch auf dem Genießerpfad: eingebrannt oder ausgesägt in Bänken. Wir gehen über Wiesenwege, durch schattiges und lichtes Tannengrün, genießen die hübschen Rastplätze mit herrlichen Ausblicken bis zu den Vogesen und auf Mosaike von Feldern, Weiden und Obstbaumwiesen. Darin eingebettet sehen wir markante Höfe zwischen bewaldeten Kuppen des Harmersbach- und Hinterhambachtals.
Wir starten am Wanderparkplatz Schwarzer Adler in der Straße Hinterhambach in Zell-Unterharmersbach. Die Runde geht gegen den Uhrzeiger und in nördliche Richtung. Zunächst gehen wir entlang einer Wiese und dem Schottenhöfer Bächle zur Wassertretstelle Hinterhambach. Über einen Trampelpfad geht es hinauf an Obstbaumwiesen und zum Jägereckle. Wir genießen einen Blick auf das Harmersbachtal mit den Feldermosaiken zu unseren Füßen. Gegenüber erhebt sich der Brandenkopf (945m).
Den nächsten schönen Ausblick haben wir vom Punkt Höllhaken aus mit einem hübsch gestalteten Rastplatz. Wir sind jetzt auf circa 460m. Die weitere Runde führt uns an der Straußenwirtschaft Sodlach vorbei und hinunter zum Bergbauernhof und kurz über den Asphalt „Im Berg“.
Im Anschluss geht es links ab und wieder steil hinauf sowie am Reutegut vorbei. Wir kommen über den Großen Hansjakobweg auf die Hochfläche am Haldeneck auf 614m und haben etwas über die Hälfte der Runde hinter uns.
Nach einem weiteren Kilometer erreichen wir die über hundert Jahre alte Vesperstube Vogt auf Mühlstein, herrlich von Wiesen umgeben. Der Mühlstein soll schon im 8. Jahrhundert bestanden haben, so wird’s in der Erzählung „Der Vogt auf Mühlstein“ von Heinrich Hansjakob berichtet. 1774 wurde die Mühle in ihrer heutigen Form aufgebaut. 1903 kam eine Kapelle hinzu und 1906 eröffnete die Gaststätte.
Nächster Aussichtspunkt mit Ruhemöglichkeit ist das Mostbänkle unter der Mosteiche. Dann kommen wir zur Schutzhütte Heugrabeneck. Wer mag, macht einen Abstecher hinauf zur Kuhhornkopfhütte, die an Sonn- und Feiertagen offen hat. Auch einen Abstecher müsste man zum Oberburehof in Hinterhambach machen. Kurz bevor sich die Rundwanderung von Hahn und Henne dem Ende zuneigt, können wir noch vom Eck-Pavillon einen fantastischen Ausblick genießen.
Bildnachweis: Von Pierre Poschadel [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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