Der Haidel erhebt sich 1.166m hoch über die Anhöhen im Bayerischen Wald im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und Tschechien. Sternförmig führen einige Wanderungen zum Haidel mit dem Haidelturm, nicht zuletzt der Qualitätswanderweg Goldsteig.
Wir genießen auf unserer Wanderung nicht nur Panoramaaussichten von dort, sondern treffen auch auf Land und Leute von Philippsreut, Herzogsreut (Hinterschmiding), und der Wüstung Leopoldsreut. „Reut“ kann übrigens mit „Rodung“ übersetzt werden.
Start ist in Philippsreut. Die Runde bringt uns von dort gemäß Uhrzeigermanier Richtung Süden. Das Auto parkt an der Tussetkapelle. Die Tussetkapelle ist ein Nachbau eines Heiligtums aus dem Böhmerwald. Ihr Original stand auf der anderen Seite der Grenze am Tussetberg im entvölkerten Grenzstreifen und verfiel. In ihrem Inneren in Philippsreut steht das gerettete Gnadenbild der Originalkapelle.
Weiter an Gedenkstellen entlang wandern wir zur Sandgrube, wo sich die Runde öffnet und wir uns bergab nach Schwarzkopf aufmachen und dort die B 12 kreuzen. Die Bundesstraße verbindet Passau südlich mit der Tschechischen Grenze nordöstlich von uns, für die es wieder hinauf geht, von Wald begleitet.
Wir wandern zum Wirtsmautnerhof, können einen winzigen Abstecher zu einem Glaskunstwerk machen und kommen nach Leopoldsreut, auch genannt Sandhäuser. Es gibt hier einiges zu sehen. Leopoldsreut auf 1.108m ist seit 1963 verlassen. Früher war hier eine Grenz- und Mautstation am Goldenen Steig, auch Quarzsand wurde für die Glasindustrie abgebaut. Die alte Schule stammt aus dem Jahr 1895. Die kleine katholische Kirche (18. Jh.) ist St. Johann v. Nepomuk geweiht. Jährlich finden in dieser interessanten Kulisse Festspiele hier droben statt.
Zum Haidel ist es jetzt nicht mehr weit. Der Turm am Ort ist der dritte. 70 Festmeter Holz wurden für den Haidelturm verarbeitet. 159 Treppenstufen führen auf die Plattform auf rund 30m. Panoramatafeln schildern, was wir nah und fern zu sehen kriegen, das Mühlviertel zum Beispiel, den Böhmerwald und die Donauebene beispielsweise. Rund 8,3km gesamt sind wir gewandert, bis zum höchsten Punkt der Runde.
Auf den kommenden rund 6,5km wandern wir gut 350 Höhenmeter bis nach Herzogsreut und an den Windischbach. Wenn wir auf einer Lichtung an der Kapelle Schwendreut vorbeikommen, ist das ein Zeichen, dass Herzogsreut naht. Das interessante Holzkapellchen mit dem hochaufgesteckten Zwiebelturm stammt aus dem Jahr 1755.
In Herzogsreut ist die katholische St. Oswald Kirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts denkmalgeschützt. Der Windischbach, aus der Herzogsreuter Klause ableitend, fließt gen Westen in den Saußbach. Wir gehen gen Norden, um den Mühlberg (890m) und um den Schwarzkopf (1.060m) nach Philippsreut zurück.
Bildnachweis: Von David Freund [CC-by-sa 2.0] via wikipedia.de
Herzogsreut liegt im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich. Wir werden uns in zwei Schleifen, über 18km überwiegend durch den Wald...
Wir starten die aussichtreiche und schöne Waldwanderung in Hobelsberg, oberhalb der Gemeinde Grainet. Der Beginn folgt einem Kreuzweg, der die Stationen...
Haidmühle, im Bayerischen Wald und an der Grenze zu Tschechien gelegen, ist Pfarrdorf, Gemeinde und Erholungsort. Die Wanderrunde startet in Haidmühle...