Meeresbrise und Marschwiese, ebene Flächen und weite Panoramen – der sogenannte Hauke-Haien-Koog lockt auf eine Wanderung. Wobei sich in diesem Fall auch von einem ausgedehnten Spaziergang sprechen lässt, bewegen wir uns doch nicht weiter als zehn Kilometer, müssen keine Aufstiege bewältigen. Besucher können in dem natürlichen Areal wandeln, während der Kopf auf Stand-by schaltet. An Raststellen darf sich außerdem der Körper ausruhen und Energie tanken.
Noch besser funktioniert das mit einem gut gefüllten „Proviantkorb“, aus welchem dann unterwegs genascht wird. Lediglich vor den hier ansässigen und ebenfalls rastenden Vogelpopulationen müssen sich Wanderer dabei möglicherweise in Acht nehmen. In jedem Fall friedvoller agieren da die auf den Weiden grasenden, oftmals zu erspähenden Schafe.
Der Hauke-Haien-Koog erstreckt sich im Nordwesten Schleswig-Holsteins. Benannt ist der Hauke-Haien-Koog nach dem Protagonisten aus Theodor Storms Werk „Der Schimmelreiter“. So besteht ebenso ein Anreiz für Lese- und ansonsten vielleicht eher Landratten, ihm einen Besuch abzustatten. Als Anreisemittel der Wahl empfiehlt sich das Auto, obwohl der Fähranleger Schlüttsiel gleichsam mit Bus und Bahn zu erreichen ist. Dort befindet sich unser Ausgangs- und schließlich wieder Endpunkt.
Zuerst vollzieht die Rundroute einen Bogen von der Nordsee weg, um das Vogelschutzgebiet zu erkunden. Je nach Jahreszeit machen darin verschiedene Arten Halt, sammeln ihre Kräfte und ziehen anschließend weiter durch die Lüfte. Zwar müssen wir auf dem Boden bleiben, dürfen es ihnen trotzdem gleichtun und von Zeit zu Zeit verweilen. Am besten geht das von der Beobachtungshütte aus.
Wer sich nach zusätzlichen Informationen sehnt, zum Beispiel über die hiesigen Federträger, kann eine Informationstafel konsultieren. Darunter finden sich unter anderem Graugänse, Seeschwalben und Enten. Nicht zu vergessen sind natürlich darüber hinaus die zur Landschaftspflege beitragenden Schafe.
Am Meeresufer klingt der Ausflug gemächlich und ohne große Eile aus. Es lohnt sich, das Tempo herunterzuschalten und in diesem Zuge die Atmosphäre auszukosten. Zurück am Fährhafen lädt das Restaurant und Hotel Siel59 auf eine abschließende Mahlzeit oder gleich längeres Bleiben.
Bildnachweis: Von Tyros.andi [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons