Bei der X9 handelt es sich nicht um eine Verkehrsstraße – oder zumindest nicht für Boliden mit vier oder mehr Rädern. Stattdessen darf die Fernstrecke wesentlich gemächlicher auf den eigenen zwei Beinen erkundet werden und hält im Zuge dessen Erholung vom Alltag bereit. Für die rund 50 Kilometer ist nämlich eine Zeitspanne von mindestens zwei Tagen vonnöten, auch wenn nennenswerte Aufstiege ausbleiben. Dafür warten am Wegesrand eine Reihe von natürlichen und historischen Attraktionen.
Die Kulisse bilden die Weiten Nordrhein-Westfalens, während wir zu Beginn sogar Einblick in niedersächsische Gefilde bekommen. Das setzt einen Start in Vreden, im Ortsteil Oldenkott voraus, direkt an der Grenze, deren Verlauf im Anschluss einer Weile gefolgt wird. Die Anreise ist vorher im Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.
Dann weist eine Markierung, unterwegs an verschiedenen Objekten angebracht, die Richtung bis zum Zielpunkt in Reken. Bei Unklarheiten kann ebenfalls der GPS-Track zur Orientierung auf der Route helfen. Außerdem ist eine Begleitbroschüre mit ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Wegmarken verfügbar.
Als Zwischenstopp bietet sich beispielsweise Stadtlohn an, wo ungefähr die Hälfte geschafft ist. Davor lockt allerdings schon Vreden mit einer Reihe von Speiselokalen auf eine Einkehr sowie historischen Bauwerken auf eine Besichtigung. Dazu gehören unter anderem eine mittelalterliche Burg, die Pfarrkirche und das besondere Bauernhaus-Museum, das in einem dieser authentischen alten Gebäude untergebracht ist.
Für Naturliebhaberinnen und -liebhaber wird hingegen die Landschaft das Highlight darstellen, welche viele Ansichten, teilweise für Postkarten geeignet, präsentiert. Oft dürfen die Augen über erhebungsarme, weite Wiesen und Felder schweifen, nur zuweilen unterbrechen Waldstücke das Ambiente. Mehrere Gewässer begegnen uns mittendrin und begleiten uns zeitweilig durchs Terrain.
Dieses Angebot wissen ebenso unterschiedliche Pflanzen und Tiere zu schätzen, welche sich mit etwas Glück zeigen. Darunter Vogelarten, wie Fasan und Flussläufer, Schmetterlinge, Heuschrecken und andere Insekten. Die Flora wechselt gleichsam je nach Areal, in dem wir uns gerade befinden.
Reken als Endpunkt ist nicht nur praktisch, um mit dem ÖPNV wieder abzureisen oder noch eine Übernachtung einzupflegen. Davon abgesehen laden ein paar letzte Sehenswürdigkeiten, etwa eine Kirche und Mühle sowie Restaurants auf eine Einkehr.
Bildnachweis: Von Günter Seggebäing [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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