Am Stauwehr im Hattinger Stadtteil Blankenstein steht das trutzig wirkende Haus Kemnade, wobei das Wort Haus eine Untertreibung ist. Haus Kemnade schaut wie eine Burg aus und war ein Wasserschloss. Der Name Kemnade kommt von Kemenate. Das Wort stammt aus dem Lateinischen caminus und wird mit Ofen übersetzt, bzw. Kamin. Der Adelssitz konnte sich also mit einem Kamin von anderen Häusern seinerzeit absetzen.
Die Herkunftsgeschichte des Hauses Kemnade ist mit den Herren von Stiepel verbunden. Bis 1486 lag das Anwesen am Nordufer der Ruhr in Stiepeler Gemarkung, bis sich nach einem Hochwasser die Ruhr anders entschied und das Anwesen nun in den südlichen Ruhrauen zu finden ist. Wasser und Feuer setzten Haus Kemnade zu. Es brannte 1589 ab und wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts im Stil der Renaissance und des Barock wieder aufgebaut.
Das Wasserschloss ist eine zweiteilige Anlage und über eine Bogenbrücke erreichbar. Das Haus Kemnade besteht aus einem Herrenhauskomplex, einem Gutshof und weiteren Zutaten, die ein Wasserschloss und Adelssitz auszeichnen, wie Ecktürme, unverputzter Bruchstein, eine Kapelle im Inneren, wo sich Menschen auch trauen lassen können.
Obwohl insbesondere die Südseite recht wehrhaft ausschaut, scheint Haus Kemnade nie eine umkämpfte Burg gewesen zu sein. Der Wassergraben habe sich eher zufällig aus dem Grundwasser des alten Ruhrarmes entwickelt. Von kriegerischem Wert hingegen war die Burg Blankenstein.
Obwohl Haus Kemnade in der Gemarkung von Hattingen liegt, ist die Stadt Bochum Besitzerin des Wasserschlosses. Sie kaufte es 1921 von Ludwig von Berswordt-Wallrabe und brachte eine Außenstelle des Museums Bochum hier unter. Man kann dem Bauernhausmuseum in stilechetem Ambiente einen Besuch abstatten. Es liegt hinter dem Wasserschlossbau und ist ein rund 250 Jahre altes Vierständer-Fachwerkhaus und ehemaliger Meierhof Schulte zu Oven. Einst stand das Haus in Bochum-Stiepel. 1970 zog es hierher um. Bäuerliches Gerät, eine Kutsche, eine Feuerstelle, Kochgeschirr und die Imker haben sich hier mit einem Bienenmuseum auch eingefunden.
Rund 1.700 Musikinstrumente und Musikalien haben die Musiker Hans und Hede Grumbt zusammengetragen und der Stadt Bochum vermacht. Die auf Haus Kemnade zu sehende Musikinstrumentensammlung Grumbt wurde durch über fünfzig Klarinetten des Piloten und Sammlers Johan van Kalker ergänzt.
Damit aber noch nicht genug, denn es gab in Bochum noch einen Sammler mit Leidenschaft für Weltreisen. Die Ostasiatische Sammlung des Kurt S. Erich, der 1910 als Bochumer zur Welt kam, zeigt Figuren und Mitbringsel von dessen Reisen. Sein spezielles Interesse fokussierte sich auf die Länder und Kulturen, die dem Buddhismus zugeneigt waren.
Und damit immer noch nicht genug: Es gibt auch noch die Schatzkammer Kemnade! Die Schatzkammer Kemnade ist eine geldgeschichtliche Sammlung und zeigt eine der größten Spardosenzusammenrottungen Deutschlands. Vom 700 Jahre alten deutschen Schweinchen bis zur venezianischen Ballusterdose reicht die Sammlung der Spargefäße. Strümpfe sind nicht erwähnt. Auch die Geschichte des Geldes wird erzählt, von Muschelketten und Teeziegeln bis zu den Inflationsgeldscheinen.
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