Haßlinghausen ist der Verwaltungssitz der Stadt Sprockhövel im Ennepe-Ruhr-Tal. Rund 9.000 Menschen leben in Haßlinghausen, das einst durch die großen Industriebetriebe der Zeche Deutschland und der Haßlinghauser Hütte im 19. Jahrhundert groß wurde. Die Zeche Deutschland ist auch Namensgeberin des Deutschland-Bergbauwanderwegs, der 1994 eingeweiht wurde und an die Bergbauvergangenheit von Sprockhövel erinnert.
Der Deutschland-Bergbauwanderweg führt weitestgehend durch Haßlinghausen und durch die angrenzenden Ortsteile Hiddinghausen und Obersprockhövel. Wandernd nimmt man Einblick in die Steinkohlegeschichte und kommt vorbei an Schächten der Zechen Deutschland, Nachtigall, Neuglück oder Gabe Gottes. Man sieht Pingen, Halden und Hütten und kommt vorüber an den Wohnstätten derer, die in ihnen schufteten oder über sie bestimmten. Zahlreiche historische Bergbauobjekte liegen links und rechts des Weges und werden an Infotafeln erläutert.
Seinerzeit vergab ein Bergwerksbesitzer sogenannte Kuxen (Einzahl: Kux). Das waren Anteilsscheine an einem Bergwerk. Eine der oben genannten Sehenswürdigkeiten am Bergbauwanderweg ist der Gutshof Oberleveringshausen (auch als Haus Wassermann bekannt).
Hier wohnte der Rentmeister und Kuxenbesitzer Franz Ghiesler. Der wiederum war der Opa von Mathilde Franziska Anneke, die hier 1817 das Licht der Welt erblickte und Teile des Erdenrunds hernach als Schriftstellerin, Journalistin und Frauenrechtlerin sowie revolutionäre Sozialistin erhellte. Sie kämpfte nach ihrer Einreise in die USA gegen die Sklaverei. 1884 starb sie in Milwaukee. Sogar mit einer Briefmarke 1988 in der Serie „Frauen der deutschen Geschichte“ wurde ihrer gedacht.
Desweiteren fällt auf dem Weg durch Haßlingen die evangelische Kirche auf. Sie wurde 1854 aus Bruchstein fertiggestellt.
Zuvor besuchte die Bauernschaft von Haßlinghausen die Kapellenschule in der Dorfstraße 13. Sie war als Schul- und Bethaus angelegt (Bauzeit 1785-1804). Das massive Bruchsteingebäude mit über ein Meter dicken Mauern zeigt sich heute verputzt und wird als Bürgerbegegnungshaus genutzt. Damals befanden sich unten die Lehrerwohnung und der Klassenraum. Darüber im Obergeschoss der Betraum mit einem Tonnengewölbe. Auffallend ist noch ein turmähnlicher Vorbau an den seitlich später Gefängniszellen angebaut wurden. Die Kapellenschule diente eine Zeit lang als Knast. Wobei mancher Schulbankdrücker da vielleicht auch heute noch keinen Unterschied drin erkennen mag.
Auch Katholiken gab und gibt es in Haßlinghausen. Frau Anneke beispielsweise wurde konservativ katholisch erzogen. Die Kirche St. Joseph ist in der Kortenstraße zu finden und zeigt sich im hellen Gewand mit einem achteckigem Turm. Der Innenraum mit einem Tonnengewölbe ist hell in pastell.
Durch Haßlinghausen führt nicht nur der Deutschland-Bergbauwanderweg sondern auch der Rad- und Wanderweg auf der umgebauten Bahnstrecke Schee-Silschede. Mit dieser wurde Haßlinghausen 1887 an das Schienennetz angeschlossen. Die Eisenbahnnebenstrecke maß 9km und verlief von der Sprockhöveler Zollortschaft Schee bis nach Gevelsberg-Silschede. In der Hauptsache transportierte sie Kohlen für die Zechen Deutschland und Stock & Scherenberg sowie der Zeche Vereinigte Trappe. 1989 wurde die Strecke stillgelegt und gute zehn Jahre später zu einem Rad- und Wanderweg umgebaut.
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