Wieder einmal finden wir uns in der eher unbekannten Altmark in Sachsen-Anhalt, die sich andererseits hervorragend zum Radfahren und Wandern in natürlicher Umgebung eignet. Der Heideweg um die Hansestadt Gardelegen (übrigens nach Berlin und Hamburg die flächengrößte Stadt in Deutschland!) ist ein Beispiel hierfür. Der Heideweg erstreckt sich auf 16 Kilometern durch blühende Wiesen und verschlafene, beschauliche Orte. Die Höhenunterschied am Weg sind gering, so dass man ohne größere Anstrengung vorankommt.
Größtenteils ist der Rundpfad ausgeschildert, weshalb die Richtungsfindung nicht zum Problem werden sollte – ansonsten hilft das GPS. In Gardelegen arbeiten wir uns gemächlich vom Salzwedeler Tor, einer mächtigen Toranlage aus dem 16. Jahrhundert, über den ehemaligen Wall vor. Hier zog sich einst die Stadtmauer entlang, von der lediglich Reste erhalten sind. Dafür findet sich heute mit Milde, Stadtgraben, Park usw. ein grüner Ring.
Doch vorerst verlassen wir die Stadt nach Süden, wandeln über ein von Weiden, aber zur Rechten ebenso von Wald erfülltes Gebiet. Am Freibad vorbei, im Sommer super zum Erfrischen, geht es durch das kleine Zienau. Im Schatten der Bäume und mit dem wohltuenden Waldduft in der Nase erreichen wir nach einer Weile den Lausebach. Diesen gilt es zu queren, um Kloster Neuendorf zu betreten.
Die Gemeinde ist nach dem Kloster Neuendorf benannt, das auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Die bunten Glasmalereien sind eines der bedeutendsten Kennzeichen des Gebäudes, das aus Backsteinen besteht und der Gotik zuzuordnen ist. Gleichzeitig lohnt generell ein Blick in den Innenraum.
Nun folgt eine der größten Naturattraktionen auf der Strecke: die Heidelandschaft der Kellerberge. In der von blühenden Gräsern und Sträuchern erfüllten Zone können die Gedanken schweifen, während die Augen über das weite Panorama wandern. Violett ist die charakteristische Farbe auf den Wiesen, im Forstareal wachsen unter anderem Kiefern, Birken und Eichen.
Nach Gardelegen kommen wir von nordöstlicher Seite, über die Isenschnibber Feldscheune, ein bedrückender, jedoch bedeutsamer Ort mit einer sehenswerten Gedenkstätte. Ein Stück weiter, geht es diesmal über das Stendaler Tor auf die Wallanlage und nordwestlich zurück zum Ausgangspunkt. Am Tiergehege lassen sich die vierbeinigen Bewohner mit Streicheleinheiten verwöhnen.
Bildnachweis: Von J.-H. Janßen [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons