Heiligendamm ist ein sehr bekannter Urlaubsort an der Ostsee. Er gehört zum Moorheilbad Bad Doberan und ist mit ihm durch eine historische Schmalspurbahn verbunden. Die heißt „Molli“ und steht mächtig unter Dampf. Die Bäderbahn ging 1886 erstmals in Betrieb, verbindet Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn über eine Strecke von 15,4km. Wer mitfährt, erlebt 40 Minuten Ostseebad-Kurlandschaft.
Unser Wanderstart ist der Parkplatz am Strand, an der Deichstraße. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und wurde bereits 1793 gegründet. „Die Weiße Stadt am Meer“, so genannt, weil die weiße Häuserreihe von der See aus so hübsch zu sehen ist, erlangte 2007 mit dem G8-Gipfel internationale Bekanntheit. Motto des Gipfels im Grandhotel Kempinski war „Wachstum und Verantwortung“. Es ist mehr von den Protesten in Erinnerung geblieben, als von umgesetzten Beschlüssen. Da war doch was mit Halbierung der Treibhausgase.
Geradewegs ist es hier sehr friedlich, während wir uns im Uhrzeigersinn aufmachen, Strand- und Deichblicke sowie die Küstennatur genießen, dabei über den Mühlenfließ-Kanal kommen. Angrenzend ist das kleine Naturschutzgebiet Conventer See. Wir wandern entlang dem Mühlenfließ-Kanal mit Waldrand und Wiesen, queren den Großen Wohld per Fischersteig und gelangen zu einer Fundstätte von Hügelgräbern.
Neben der L12 liegt die Spur der Bäderbahn „Molli“. Wir kommen zur Ostseerennbahn, der ältesten Galopp-Rennbahn auf dem europäischen Kontinent. 1823 wurde die Ostseerennbahn vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gestiftet, der Bad Doberan als Sommerresidenz schätzte. Hier vergaloppierte sich das Who-is-Who des Adels jährlich, unter anderem zu den Doberaner Galopprenntagen. 1939 war dann erstmal Schluss mit Reiterei. Die Rennbahn wurde Landebahn, Acker und teils auch Bauschuttdeponie. 1993 erwachte der Pferderennsport hier erneut und seitdem schallt wieder jährlich Hufgetrommel über die Küstenlandschaft, oder welches von Schlagzeugen, wenn das Festival „Zappanale“ (Frank Zappa), stattfindet.
Wir biegen nach der Rennbahn nach links, folgen der Straße zum Wäldchen Bollhagener Bruch, halten uns gen Heiligendamm, treffen „Molli“ und genießen ein wenig Kurparkflair. Im Park steht ein Kirchlein, die evangelische Waldkapelle aus roten Backsteinen, die 1904 geweiht wurde.
Bevor wir zum Ausgangsort zurückgehen, schlendern wir noch ein bisschen Villengucken. Die Villa Perle, die zum G8-Gipfel abgerissen wurde, hat man neu hingestellt. Die schöne weiße Perlenkette schauen wir uns schließlich noch von der Seebrücke Heiligendamm aus an. Sehr schön!
Bildnachweis: Von Holger.Ellgaard [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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