Herrstein


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Im Fischbachtal, einem 21km langen Zufluss der Nahe, liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Herrstein. Was sich in Herrstein an den Schlossweg schmiegt und den Ortskern zeichnet, verbreitet ein einmaliges Flair der Historie.

Burg, Schloss, Schlosskirche, Dorfplatz, Zehntscheune, Heimatmuseum, Türme, Fachwerk, Kopfsteinpflaster, Antikladen, alles da. Man sollte sich Herrstein am Fischbach ansehen, vielleicht zum jährlichen Schinderhannes-Räuberfest am zweiten Septemberwochenende. Oder wandernd auf der Traumschleife Mittelalterpfad (2010 zum schönsten deutschen Wanderweg ausgezeichnet) oder dem Saar-Hunsrück-Steig, für den Herrstein ein Etappenziel ist.

Burg Herrstein wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Die Burg im Kastelltyp hatte eine Oberburg mit einst vier Türmen, wovon heute noch drei erhalten sind. Der Stumpfe Turm war der Bergfried und ist heute der Kirchturm. Das hohe Herrenhaus wurde nach alten Ansichten im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut.

Im Schinderhannesturm war der bekannte Räuberhauptmann Johannes Bückler mal eine Nacht unfreiwillig Gast und dann gibt es noch den Sichelturm.

Die einstige Schlosskapelle aus dem 13. Jahrhundert ist seit dem 15. Jahrhundert Pfarrkirche. Die evangelische Schlosskirche hat eine Stumm-Orgel aus dem Jahr 1772 und einen Taufstein aus dem 16. Jahrhundert.

Wo einst die Unterburg stand, im Schlossweg 12, wurde 1742 das Schloss Herrstein erbaut. Das Schloss ist ein Mansarddachbau über zwei Gewölbekellern. Von der einstigen wehrhaften Ringmauer sind nur noch Teile erhalten, denn die Stadtbefestigung wurde 1677 aufgegeben und später lediglich bruchstückhaft rekonstruiert.

Ein Erkennungszeichen Herrsteins ist sicher der Uhrturm in der Uhrturmgasse. Der dreigeschossige spätgotische Torturm hat ein hohes Walmdach und wurde 1449 errichtet. Die Uhr tickt schon 150 Jahre und im Turm ist noch eine vorreformatorische Marienglocke.

Man kann die schönen Häuser ab dem 15./16. Jahrhundert unter Denkmalschutz gar nicht alle herunterspulen, die traufständig den Ortskern umrahmen. Auffallend und ortsbildprägend ist das Fachwerkensemble in der Pfarrgasse mit einer Scheune und einem Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert. Insgesamt tummeln sich rund sechzig sehenswerte Häuser in Herrstein. Darin sind stilvolle Lädchen und ein Café in der Zehntscheune mit hausgemachten regionaltypischen Leckereien.

Im Ort steht der Hankelbrunnen. Der Hankel ist eine Verunglimpfung des Herrsteiners und ist eine Abkürzung des damals oft hier vorkommenden Namens Johann-Karl, aus dem wurde Hann-Karl und schließlich Hankel. Der war wohl hin und wieder ein wenig aufgeblasen und deshalb wird er auch von einem Jungen geärgert.

Das Heimatmuseum Herrstein findet sich im 1849 errichteten Schulhaus, einem gemauerten und verputzten Haus im klassizistischen Stil. Es zeigt eine Sammlung zur Ortsgeschichte, es gibt Infos zur Geologie, Ur- und Frühgeschichte und ein Backhaus ist auch dort eingebaut, das noch vollkommen funktionstüchtig ist.


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