Hirschberg (Warstein)


Hirschberg liegt wie die Kernstadt Warstein auf offenem Karstgelände inmitten des Arnsberger Waldes, gleichsam wie auf einer Insel am Ufer der Bache. Rundherum erheben sich die bewaldeten Höhen, darunter Steinberg (442m), Bormeckeberg (464m) und Meidenberg (466m). Ein Sattel zwischen Kahlenbergsköpfe (467m) und einer unbenannten Erhebung südlich davon (486m) bildet die Abgrenzung zur Warsteiner Karstinsel.

Bis 1368, als die Grafschaft Arnsberg an Kurköln fiel, war Hirschberg eine bedeutende Grenzfeste. Eine Burg aus der Zeit um 1100 sicherte die Grenze ab, sie war auch der Kristallisationspunkt für die entstehende Siedlung. Später verlor sie zwar diese Bedeutung, doch als Jagdrevier blieb Hirschberg beliebt. Anstelle der Burg entstand ein erzbischöfliches Jagdschloss, Ende des 17. Jahrhunderts noch einmal durch einen Neubau ersetzt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es zwar fast vollständig abgebrochen, doch ein Portal blieb erhalten: Es steht heute als Hirschberger Tor in Arnsberg. Übrig ist auch der Marstall, der ehemalige Pferdestall des Schlosses.

Ein Spaziergang durch Hirschberg lohnt auch ohne konkretes Ziel. Rund dreißig der schmucken alten Fachwerkhäuser tragen Hausinschriften, der Ort gewann bereits mehrere Auszeichnungen im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden. Die Pfarrkirche St. Christoph ist zwar zum größten Teil ein wenig auffälliger Bau aus den 1950er Jahren, doch sie enthält einen sehenswerten Tabernakelaltar aus dem 18. Jahrhundert.

Von den Vorgängerbauten der Pfarrkirche St. Christoph sind der Chorraum und das erste Joch (14. Jahrhundert) erhalten, das barocke Südportal stammt aus dem 17. Jahrhundert. Chorwände und -gewölbe sind mit üppigem Stuck verziert, der das himmlische Jerusalem darstellen soll. Der südliche Seitenaltar stammt ursprünglich aus der Kapelle des Jagdschlosses, was unschwer zu erkennen ist: Ein Hirsch mit Kreuz im Geweih, die Patrone der Jäger St. Eustachius, St. Ägidius und St. Hubertus sowie stilisiertes Laub zieren ihn.

Im Hirschberger Stadtwald südlich des Ortes liegt mitten im Buchenwald ein Kohlenmeilergelände. Schon vor über hundert Jahren zündeten die Köhler auf der historischen Platte ihre Meiler an. Damals war die Holzkohle ein wichtiges Gut für die Industrie, heute schätzt man sie eher als Grillkohle. Wie aus einem Baum Kohle entsteht, worauf der Köhler achten muss und welche Gefahren dabei drohen, darüber informieren mehrere Schautafeln am Hirschberger Kohlenmeiler.

Dass die Jagd in Hirschberg jahrhundertelang ein wichtiges Thema war, ist bereits deutlich geworden. Im Haus des Gastes in der Böckelmannstraße kann man Näheres dazu erfahren. Denn dort ist die Jagdstube Hirschberg eingerichtet, eine Ausstellung rund um dieses Thema. Präparierte Exponate sorgen dafür, dass man mit heimischen Tieren fast auf Tuchfühlung gehen kann.


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