Hohhaus-Museum


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Wenn es ganz still ist am Berliner Platz in Lauterbach, der Löwe vom Denkmal gegenüber ebenfalls keinen Mucks von sich gibt, meint man es zu hören, das Rascheln der ausladenden Rokoko-Kleider, in die sich feine Damen geschnürt haben, die mit ihren Absätzchen über die breite Treppe ins Hohhaus-Palais zum Ball klackern. Zwischen 1770 und 1778 hat Generalmajor Georg Friedrich Riedesel Freiherr zu Eisenbach das Barockschloss Hohhaus für seine adelige Familie bauen lassen, von einem Baumeister, der sich schon für die Stadtkirche Lauterbach verantwortlich zeichnet: Georg Veith Koch.

Für die Familie war es das Hof-Haus im ausgehenden Rokoko-Zeitalter, woraus sprachlich das Hohhaus wurde. Bis 1945 nannte die Adelsfamilie das Schmuckstück hinter schmiedeeisernen Gittern mit goldenen Spitzen ihr Eigen. Jetzt besitzt es die Stadt Lauterbach und seit 1931 ist hier das Hohhaus-Museum beheimatet. Im prächtig ausgestatteten Festsaal kommt heute noch die Stimmung der alten Zeiten auf. Eigentlich schon vorher, wenn man über die breite Treppe mit prachtvollem Geländer, in welches Ornamente geschnitzt sind, nach oben schwebt.

Das Obergeschoss des Hohhaus-Museums beeindruckt durch den Festsaal, verschiedene Zimmer aus der Biedermeier- und der Barockzeit. Etwas ganz Besonderes ist der Marienaltar. Der spätgotische Altar entstand um 1480 und war ursprünglich Teil der alten gotischen Kirche in Lauterbach, die das 18. Jahrhundert nicht überstand. Das Lebensgefühl vor etlichen Jahren wird auch beim Durchschreiten der Stuben geweckt und beim Betrachten mancher Trachten beschleicht einen der Gedanke, dass das ein oder andere Teil am zarten Hals gekratzt haben könnte.

Unterm Dach wird geschuftet. Schlosser, Büchsenmacher, Seiler, Bäcker, Weber und Blaufärber, da wurde noch echt mit den Händen gearbeitet. Die Museumsdruckerei ist in einem Nebengebäude. Das Klassenzimmer führt den Besucher in eine Dorfschule zur Kaiserzeit, als der Lehrer scharfen Blickes erhöht am Katheder saß, den Stock gezückt und die Schüler auf ihre Fingerchen achten mussten.

Das Stadtpalais selbst bezaubert durch seinen Abwechslungsreichtum, die Gliederung, die Freitreppe, der ausladende Balkon, die hübschen Gauben. Links und rechts umschließen niedrigere Bauwerke den Ehrenhof. Wer durch den überbauten Torbogen geht, gelangt zu weiteren Gebäuden und einem im barocken Stil angelegten Garten. Im Gärtnerhaus ist eine geologische Sammlung untergebracht mit Exponaten des Lauterbacher-Grabens.


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