Wer durch das Sauerland fährt, dem fällt mit Sicherheit auf, wie viele Dächer mit Schiefer gedeckt sind und wie viele Hauswände mit dem schwarzen Material gegen Wind und Wetter geschützt wurden. An sehr alten Gebäuden kann man oft noch sehr schön sehen, mit welcher Kunstfertigkeit der Schiefer bearbeitet wurde. Kleine Kunstwerke sind die Platten, jede einzeln von Hand behauen und in dekorativen Mustern an die Hauswand gebracht. Mancherorts sieht man sogar bildliche Darstellungen an den Hauswänden - alles aus Schiefer. Über diesen einheimischen Werkstoff gibt es viel zu erzählen - wie er entstand, wie er abgebaut wurde und wird und wie man ihn bearbeitet.
Über all diese Themen kann man sich im Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen gründlich informieren. Über insgesamt 2.000qm Ausstellungsfläche verfügt das Schiefermuseum. Im Nachbau einer Schiefergrube kann man sehen, wie das Rohmaterial abgebaut wird. Alle Verarbeitungsschritte bis hin zum fertigen Produkt werden gezeigt. Und auch, was man mit dem Schiefer sonst noch so anstellen kann, außer Häuser damit zu decken. Zum Beispiel Kunstwerke wie Bildhauerarbeiten.
Man erfährt im Schiefermuseum Holthausen auch, dass der Lenne-Schiefer besonders gute Eigenschaften hat, was die Wetterfestigkeit angeht. Außerdem bleicht er vergleichsweise wenig aus. Entdeckt wurde der Schiefer im Fredeburger Land übrigens nicht von Geologen auf der Suche nach Baumaterial - sondern von Bierbrauern auf der Suche nach einer kühlen Lagermöglichkeit für ihr Produkt. Bis heute wird ganz in der Nähe noch Schiefer abgebaut und verarbeitet - die 1859 aufgelassene Schiefergrube Magog befindet sich im benachbarten Bad Fredeburg am Fuß des Hömberg (634m) und ist die letzte aktive aktive Schiefergrube in Nordrhein-Westfalen. In 120m Teufe wird von rund vierzig Mitarbeitern Fredeburger Schiefer abgebaut.
Neben Schiefer spielt die Kunst eine wichtige Rolle im Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen. Heimische Künstler finden hier ein Forum für ihre Werke, seien sie nun aus Schiefer oder anderen Materialien. Mehr als 170 Werke einheimischer Künstler oder mit sauerländischen Motiven aus dem 19. und 20. Jahrhundert umfasst die Sammlung. In weiteren Schwerpunkten der Ausstellung gibt es eine alte Druckwerkstatt zu sehen und die Geschichte der Textilverarbeitung im Sauerland wird gezeigt. Ein Bereich widmet sich der Volkskunde und den Dingen des täglichen Lebens, ein weiterer der Flora und Fauna der Region.
Neben dem Museum sollten Holthausen-Besucher einen Blick auf die St. Michael Kirche werfen. Die 1928 gebaute Dorfkirche hat einen Rundturm, der fast an einen Leuchtturm erinnert. Das fällt auf im Sauerland, sind doch hier die Kirchtürme zumeist viereckig. Der Rundturm der St. Michael Kirche wird durch eine achtseitige welsche Haube gekrönt. Schmuckstücke der Chorwand sind die in den 1980er Jahren entstandenen Holzplastiken, die rund um die Emmausszene im Tabernakel die Werke der Barmherzigkeit darstellen.
Wer nach Museums- und Kirchenbesuch Lust auf Natur verspürt, ist in Holthausen gerade richtig. Holthausen nennt sich schließlich selbst auch das Panoramadorf am Sauerland-Höhenflug. Wer das live und in Farbe erleben möchte, der kann z.B. auf dem Ohlberg (681m) einen herrlichen Ausblick über Holthausen und Bad Fredeburg genießen oder über den Jüberg (739m) hinauf zum Hunaukamm klettern.
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